Der rasche Anstieg der Prävalenz der Adipositas im Kindesalter stellt eine echte Krise für das Gesundheitssystem dar. Jedes 5. bis 6. Schulkind in der Schweiz ist Übergewichtig, und von diesen wiederum haben – auch in Europa – ungefähr die Hälfte bereits Risikofaktoren oder gewichtsabhängige Krankheiten, z. B. Hypertonus oder orthopädische Komplikationen. Die Wahrscheinlichkeit überwiegt, dass sowohl das Übergewicht, als auch die Begleiterkrankungen bis ins Erwachsenenalter fortbestehen, vor allem ab dem Adoleszentenalter. Hinzu kommt der Bewegungsmangel bereits im Kindesalter, so dass Atherosklerose und Herzinfarkte sowie Altersdiabetes auch in Mitteleuropa zu Erkrankungen des Jugendlichen und jungen Erwachsenen geworden sind.
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1. Einleitung
Der rasche Anstieg der Prävalenz der Adipo –
sitas im Kindesalter stellt eine echte Krise
für das Gesundheitssystem dar. Jedes 5. bis
6. Schulkind in der Schweiz ist übergewich –
tig1), und von diesen wiederum haben – auch
in Europa – ungefähr die Hälfte bereits Risi –
kofaktoren oder gewichtsabhängige Krank –
heiten, z. B. Hypertonus oder orthopädische
Komplikationen 2), 3) . Die Wahrscheinlichkeit
überwiegt, dass sowohl das Übergewicht,
als auch die Begleiterkrankungen bis ins Er –
wachsenenalter fortbestehen, vor allem ab
dem Adoleszentenalter 4), 5) . Hinzu kommt der
Bewegungsmangel bereits im Kindesalter,
so dass Atherosklerose und Herzinfarkte 6), 7)
sowie Altersdiabetes 8) auch in Mitteleuropa
zu Erkrankungen des Jugendlichen und jun –
gen Erwachsenen geworden sind.
Es ist bekannt, dass Lebensstilverände –
rungen und eine Reduktion der Fettmasse
im Sinne von Sekundär- und Tertiär-Prä –
ventionsmassnahmen um so bessere und
langfristigere Erfolge erzielen, je früher sie
begonnen werden 9), 10) . Damit kommt dem
Pädiater und dem Grundversorger eine we –
sentliche Rolle im Erkennen und Behandeln
des Übergewichts und der Komorbidität zu.
Gleichwohl gibt es bisher keinen nationalen
Konsensus und im Folgenden sollen die drin –
gend erforderlichen klaren Kriterien zur Di –
agnostik von Primär- und Sekundär-Erkran –
kungen bei Kindern und Jugendlichen mit
Übergewicht gegeben werden. Ausserdem
sollen der Pädiater und der Grundversorger
erkennen, wann eine Behandlung indiziert
ist und ob eine multidisziplinäre Therapie
zur Lebensstiländerung für die Kinder und
ihre Familien durchführbar ist. Grundsätzlich
benötigen übergewichtige Kinder eine dau –
erhafte Betreuung durch ihren Arzt. Die hier
vorgeschlagene und kommentierte Leitlinie
ist auf der Homepage der SGP/SSP ( www.
swiss-paediatrics.org/society/commissi –
ons/obesite /) publiziert; sie basiert auf
den bereits jahrelang bestehenden Guide –
lines der US-amerikanischen und deutschen
Fachgesellschaften 9), AGA-Leitlinien www.
a-g-a.de 11) und wurde neueren Erkenntnis –
sen angepasst.
2. Besonderheiten
der Adipositas im Kindesalter
Die gegenwärtige «Adipositas-Epidemie»
erfordert in vielerlei Hinsicht von den Ärzten
ein Umdenken:
Erstens können zur Einschätzung des Über –
gewichtes die im «Normalbereich» der All –
gemeinbevölkerung liegenden Parameter
zwischen der 3. und 97. Perzentile nicht
Definition, diagnostisches Vorgehen
und Therapie-Indikationen bei Überge –
wicht im Kindes- und Jugendalter
Dagmar l’Allemand, St. Gallen; Nathalie Farpour-Lambert, Genf; Josef Laimbacher, St. Gallen
(für die Adipositas-Arbeitsgruppe der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie)
Abbildung 1: BMI-Referenzperzentilen 24) für Mädchen (oben) und Jungen (unten),
zum Vergleich in Blau die internationale Adipositas- und Übergewichtsdefinition 26) (modifiziert nach P. Mullis, Inselspital Bern)
BMI (kg/m
2)
Alter (Jahre)
Perzentile für Body Mass Index von Mädchen Alter 0–18
Kromeyer-Hauschild K, Wabitsch M, Kunze D, et al. Monatsschr Kinderheilkd 2001; 149:807–818
Quelle für Grenzwerte Übergewicht/Adipositas: Cole TJ et al. BMJ 2000
BMI (kg/m
2)
Perzentile für Body Mass Index von Jungen Alter 0–18
Kromeyer-Hauschild K, Wabitsch M, Kunze D, et al. Monatsschr Kinderheilkd 2001; 149:807–818
Quelle für Grenzwerte Übergewicht/Adipositas: Cole TJ et al. BMJ 2000
Alter (Jahre)
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mehr per se als medizinisch erwünschte Re –
ferenzbereiche gelten, z. B. den Body Mass
Index (BMI, Gewicht in kg (Länge in m 2), die
Fettmasse oder die Lipide betreffend. Daher
sind Grenzwerte gefragt, die jeweils eine
Erhöhung des Gesundheitsrisikos anzeigen,
welche es jedoch nur für Erwachsene gibt.
Diese liegen beispielsweise bei einem BMI
von 25 kg/m 2 für das Übergewicht und von
30 für die Adipositas.
Zweitens gibt der BMI nicht die Fettmasse
selbst an, sondern die gesamte Körper –
masse, daher ist er wenig sensitiv, insbe –
sondere bei puberalen Mädchen 12), und in
besonderen Fällen wenig spezifisch, nämlich
bei Sportlern mit viel Muskelmasse, bei
Klein- oder Grosswuchs und endokrinen
Erkrankungen. Menschen mit reduzierter
Muskelmasse können trotz normalen BMIs
bereits eine erhöhte Fettmasse haben,
z. B. bei Prader-Willi-Syndrom oder untrai –
nierten Kindern 13). In solchen Fällen ist es
erforderlich, die Erhöhung der Fettmasse
mit direkten Methoden nachzuweisen 14, 15) ,
z. B. DEXA 16) oder Fettmasse berechnet aus
Hautfalten 17), bzw. indirekt, mit der Bioelek –
trischen Impedanz-Analyse (BIA, 16)).
Drittens hängen zwar einige gewichtsasso –
ziierte Begleiterkrankungen direkt vom Grad
des Übergewichtes ab, wie der arterielle
Hypertonus, die HDL-Cholesterin-Erniedri –
gung und die Kombination mehrerer Risiko –
faktoren, aber nicht alle! Insbesondere die
LDL-Hypercholesterinämie und auch die
Störungen des Glucosestoffwechsels sind
überwiegend durch genetische Faktoren be –
dingt, sowohl familiär, als auch ethnisch (be –
züglich des Typ 2-Diabetes-Risikos: Asiaten,
Amerikaner Afrikanischer/Mexikanischer
Abstammung) 2), 18) . Das heisst, dass auch im
Bereich des Übergewichtes (P. 90 – P 97,
s. u.) Begleiterkrankungen auftreten kön –
nen, nach denen zunächst mittels sorgfäl –
tiger Familienanamnese zu suchen ist 19) und
die bei positiven Befunden rechtzeitiges
Handeln erfordern.
Viertens lassen sich die Adipositas und die
gewichtsassoziierten Erkrankungen durch
Verbesserung des Bewegungs- und Ernäh –
rungsverhaltens und Stärkung der elter –
lichen Erziehungsrolle prinzipiell gut behan –
deln 20)–22) . Diese gegen eine «adiposogene»
Umwelt kämpfende Therapie überfordert
aber oftmals Arzt und Patienten. Daher
sind für eine umfassend wirksame Therapie
andere Berufsgruppen einzubeziehen, wie
in einem weiteren Artikel beleuchtet (Sem –
pach et al, siehe www.swiss-paediatrics.
org/society/commissions/obesite /) und
gesellschaftliche Änderungen vorzuneh –
men, wie die Förderung der Bewegung und
der gesunden Ernährung in der Schule, die
Verbesserung der Sicherheit der Schul –
wege, der Sport- und Spielplätze sowie
von Marketing und Qualität der Kindernah –
rungsmittel.
3. Konsensus zur Definition
von Übergewicht und Adipositas
im Kindes- und Jugendalter
Grundsätzlich hat sich trotz oben genannter
Einschränkungen der BMI auch im Kin –
desalter als praktikables Hilfsmass für die
Adipositas 4), 23) und assoziierte Erkrankungen
bewährt 19). Bei Kindern und Jugendlichen
werden Alters- und geschlechtsabhängige
Perzentilen für den BMI verwendet ( Abbil –
dung 1a & b ). Hierbei wird die Adipositas in
Europa als ein BMI über der 97. alters- und
geschlechtsabhängigen Perzentile festge –
legt und das Übergewicht als ein BMI
Tabelle 3.1: Taillen- (WC), Hüftumfangs- (HC) und Taillen-zu-Hüft-Ratio (WHR)- Referenzbereiche innerhalb von 2 Standardabweichungen (SD), für Jungen (oben) und Mädchen (unten) 27)
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über der 90. Perzentile 24), 25) , wobei in der
Schweiz kein regionaler Unterschied der
BMI-Verteilung festgestellt wurde 1). Für den
internationalen Vergleich werden gemäss
der Childhood Group der International Ob –
esity Task Force (IOTF) die BMI-Referenzen
von Cole 2000 herangezogen (94 851 Mäd –
chen und 97 876 Jungen aus 6 weltweiten
Studien, Alter 2–18 Jahre 26)), die nur zur
Übergewichts- und Adipositas-Definition
geeignet sind, nicht jedoch für die Verlaufs –
kontrolle oder das Untergewicht. Die ECOG
(European Childhood Obesity Group) und
IOTF 26) empfehlen jedem Land, eigene BMI-
Perzentilen zu erstellen.
Aus praktischen Gründen können in der
gesamten Schweiz für die Definition der
Adipositas im Kindes- und Jugendalter die
deutschen Referenzkurven Kromeyer-Hau –
schild 24), ( www.a-g-a.de ) verwendet wer –
den, weil sie den Cole’schen Kurven am
ähnlichsten sind und einen fast nahtlosen
Übergang in die internationale Erwachse –
nen–Definition erlauben, BMI 25 und 30
kg/m 2 entsprechen ungefähr Perzentile 90
bzw. 97 ( Abbildung 1a & b ). Darüber hinaus
sind sie mit einem bereits international er –
probten System zur Qualitätskontrolle der
Adipositastherapie (APV) verbunden ( www.
a-p-v.de ). Die alten BMI-Referenzperzentilen
von Prader, Largo et al. (1989) wie auch
die französischen Perzentilen von Rolland-
Cachera et al. (1992) liegen weit unter den
internationalen Referenzwerten der IOTF
und gehen nicht in die Definition des Überge –
wichtes und der Adipositas von Erwachsenen
über. In der Schweiz würden damit ca. 30%
aller Kinder als übergewichtig definiert.
Grundsätzlich sind andere BMI-Definiti –
onen 25) oder oben genannte direkte Bestim –
mungen der Fettmasse oder des Bauchum –
fanges gleichwertig. Deswegen kann als
Adipositas-Definition alternativ die relative
Fettmasse (>25% bei Jungen und >30% bei
Mädchen, 16)) oder der Bauchumfang ( 27), Ta-
belle 3.1 ) benutzt werden, insbesondere im
Bereich des BMI zwischen P. 90 und P. 97
bzw. in Fällen, in denen der BMI die Fettmas –
se nicht adäquat wiederspiegelt.
Aus den vorgenannten Argumenten ergibt
sich, dass die Bedeutung des BMI für
die gesundheitlichen Risiken von Kindern
epidemiologisch weiter geprüft werden
muss. Eine Reevaluierung dieser Definition
sollte in angemessener Zeit (ca. 5 Jahre)
erfolgen.
Extreme Adipositas
Da Morbidität und Mortalität sowie Krank –
heitskosten mit dem BMI ansteigen, wird bei
Erwachsenen ein BMI über 40 kg/m 2 als ex –
treme oder morbide Adipositas bezeichnet,
die direkten Krankheitswert besitzt 28). Dem
entsprechend wird die extreme Adipositas
im Kindes- und Jugendalter definiert als
ein BMI über der 99.5. Perzentile ( www.
a-g-a.de ).
Fettverteilung
Bei Kindern und Jugendlichen 18), 29), 30), 31) ,
ebenso wie bei Erwachsenen 32) besteht ein
engerer Zusammenhang zwischen Taillen –
umfang bzw. Taillen-zu-Hüft-Ratio ( s. Tabelle
3.1 ) mit den kardiovaskulären Risikofak –
toren, als dies beim BMI gefunden wird. Die
Erhöhung des Taillenumfanges 27) geht der
BMI-Erhöhung oft voraus.
4. Aktuelles und zukünftiges
Gesundheitsrisiko des
Übergewichtes im Kindes-
und Jugendalter
Im Kindes- und Jugendalter konnte ein Zu –
sammenhang zwischen BMI-Perzentilen und
dem Gesundheitsrisiko bisher nur in Ein –
zelfällen gezeigt werden 19), gleichwohl geht
auch bei Kindern eine erhöhte Fettmasse
(>25% bei Jungen und >30% bei Mädchen)
mit grösserem Morbiditäts-Risiko im Kindes-
und Erwachsenenalter einher 17), 33)–35) . Je älter
(>11–12 J.) und je adipöser die Kinder sind,
desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, als
Erwachsene adipös zu sein (66 bzw. 77% 4),
23)). Wenn mindestens ein Elternteil adipös
ist, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit eines
übergewichtigen Kindes um ca. 30% gegenü –
ber einem Kind normalgewichtiger Eltern, bis
ins Erwachsenenalter adipös zu bleiben 5).
5. Indikationen zur medizi –
nischen Diagnostik bei Überge –
wicht im Kindes- und Jugendalter
Die Indikationen für Diagnostik und Therapie
sind, wie anderweitig vorgeschlagen 9), www.
a-g-a.de 11), dem Ausmass und Verlauf des
Übergewichtes und den anamnestischen
Risiken entsprechend gestaffelt:
I: BMI über P. 97: Adipositas:
Bei allen adipösen Kindern ist eine gründ –
liche medizinische Untersuchung und Blut –
entnahme zur Labor-Diagnostik erforderlich,
s. unten (6.1 bis 6.3).
II: BMI >P. 90 < P. 97 Übergewicht:
● Überwachung und Beratung durch den
Pädiater oder den Grundversorger und
● halbjährliche Kontrolle mit dem
● Ziel, das Gewicht oder zumindest das re -
lative Übergewicht (BMI-SDS) konstant
zu halten, oder gründliche medizinische
Diagnostik (6.1 bis 6.3), wenn
● die Familienanamnese bei Verwandten
1. oder 2. Grades positiv für Adipo -
sitas oder Begleiterkrankungen (Typ
2-Diabetes, frühe atherosklerotische
Erkrankungen, arterieller Hypertonus,
Hypercholesterinämie),
● eine gewichtsassoziierte Komorbidität
und/oder Risikofaktoren, wie Erhöhung
von Gesamtcholesterin, Glucose oder
Blutdruck u. a. beim Kind bekannt ist,
oder
● der BMI-Anstieg gross (z. B. >3 kg/m 2
pro Jahr) ist.
6. Diagnostik von Grund-
und Folgeerkrankungen
der Adipositas
Zunächst erfolgt eine gründliche klinische
Untersuchung ( Tabelle 6.1 ), dann, falls die
anamnestischen und klinischen Befunde
darauf hinweisen, eine gezielte Suche nach
Primärerkrankungen als Ursache der Adi –
positas ( Tabelle 6.2 ) und ein biochemisches
Screening nach Folgeerkrankungen. Über
die Basisdiagnostik hinaus erfolgt die weiter –
gehende Diagnostik nur bei anamnestischen
und klinischen Auffälligkeiten ( Tabelle 6.3 ).
7. Psychologische, psychosoziale
und Verhaltensdiagnostik
Je adipöser die Kinder sind und je älter,
desto höher ist auch die Prävalenz von
psychiatrischen Erkrankungen: Bei 70% der
extrem fettsüchtigen Jugendlichen treten
Angst oder Depression auf, bei 17% Essstö –
rungen! 44). Es ist daher notwendig, dass der
Arzt nach psychologischen und psychoso –
zialen Störungen sucht oder die Patienten
dem Spezialisten zuweist, um z. B. bei Binge
eating & Bulimia nervosa, Drogen- oder
Alkoholabusus, eine spezifische Therapie
einleiten zu können und Kontraindikationen
gegen eine Teilnahme an einer Adipositas-
Therapie zu erfassen.
Der Arzt muss sich auch über den psycho –
sozialen Hintergrund, der für Einleitung und
Steuerung des Therapieprozesses wesent –
lich ist, informieren, z. B. Tod, Suchtverhal –
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ten oder schwere Krankheit in der Familie;
Vernachlässigung, Missbrauch.
Die Klärung der Motivation und sozialen
Unterstützung ist Voraussetzung für eine
intensive Therapie (Motivations-Check, R.
Sempach und MOVE-FAST, R. Alber, persön –
liche Mitteilung, s. www.swiss-paediatrics.
org/society/commissions/obesite /), um
nicht-therapiefähige Patienten und finanzielle
Ressourcen nicht vergeblich zu belasten.
8. Indikationen zur Therapie
von Übergewicht und Adipositas
im Kindes- und Jugendalter
Die Adipositas ist auch im Kindesalter eine
endokrine Erkrankung, bei der die Fettzelle
verschiedene Hormone und Cytokine sowie
gerinnungsaktive Substanzen sezerniert,
die langfristig weitere Störungen hervor –
rufen wie Insulinresistenz, Hypertonus und
Steatohepatitis 10), 18), 43), 45) . Deswegen muss
grundsätzlich jedes adipöse Kind behandelt
werden. Kinder mit weniger ausgeprägtem
Übergewicht weisen eine geringere Präva –
lenz der Komorbidität auf, daher kommt die
Teilnahme an einem Therapieprogramm nur
in Betracht, wenn Risikofaktoren oder eine
Begleiterkrankung vorliegen ( Tabelle 8.1 ),
ohne diese kommen keine therapeutischen,
sondern präventive Massnahmen in Betracht
(Programme der Gesundheitsförderung).
Ferner muss das therapeutische Vorgehen
dem Alter des Kindes und seinem BMI an –
gepasst sein ( Tabelle 8.2 ). Bei Kleinkindern
ist die alleinige Therapie bzw. Beratung der
Eltern indiziert und von den Kostenträgern
zu übernehmen. Solange die Kinder und Ju –
gendlichen von Ihren Eltern bzw. Betreuern
zu Hause versorgt werden, ist eine gemein –
same oder gesonderte Schulung der Eltern
bzw. Betreuer indiziert 10), 46) .
9. Kontraindikationen der Teil –
nahme an Therapieprogrammen
● Kinder/Jugendliche und ihre Familie
bzw. Angehörige ohne ausreichende
Motivation für Verhaltensänderungen.
● Zusätzliche behandlungsbedürftige Er –
krankung (z. B. Essstörung, Depression)
ohne angemessene psychologische/
psychiatrische Therapie.
10. Zusamenfassung
Die Erhöhung der Fettmasse wird bei Kin –
dern definiert durch alters- und geschlechts –
Tabelle 6.1: Anamnese und klinische Untersuchung
● Persönliche und Familien-Anamnese (einschliesslich Bewegungs-, Ernährungs-
Freizeit- und Schlafverhalten, insbesondere Fernseh- und Computer-Konsum;
Schulleistungen; Sozialkontakte)
● Gewichts- und Grössenmessung, Taillen- und Hüftumfang 27), Tabelle 3.1 .
● Kardiorespiratorischer Status und Blutdruck-Screening nach Somu 36) oder nach
genaueren grössenbezogenen US-amerikanischen 37) beziehungsweise europä –
ischen Blutdruckgrenzen (bis maximal 140/80 mmHg) 38)
● Pubertätsstadien nach Tanner
● Dysmorphie-Zeichen
● Haut-Zeichen (Acanthosis nigricans, Hirsutismus, Striae distensae),
● Orthopädische Auffälligkeiten oder Beschwerden (Hinken und Hüftschmerzen,
Pes planus, Genu valgum, LWS-Hyperlordose u.a.)
● Muskelkraft und Koordination
● Psychologische Einschätzung (Angst, Depression, s. Paragraph 7)
Tabelle 6.2: Suche nach einer Primärerkrankung
● Chronische Erkrankung mit Immobilisierung
● Kleinwuchs oder Wachstumsverzögerung (Cushing-Syndrom, Hypothyreose)
ohne/mit mentaler Retardierung (genetisches Syndrom, z. B. Prader-Labhart-
Willi, Bardet-Biedl, Pseudohyproparathareoidismus Ia, Alström)
● ZNS-Ausfälle, Visusverschlechterung (z. B. Craniopharyngeom)
● Adiposogene Medikamente (u. a. Glukokortikoide, Valproat, Phenothiazine)
Tabelle 6.3: Suche nach Folge- oder Begleiterkrankungen bzw. Risikofaktoren
Basisdiagnostik:
● Nüchtern-Blutentnahme für Glucose, Gesamt-, LDL- und HDLCholesterin,
Triglyceride, ALAT; TSH
Weitergehende Diagnostik:
● Insulin (und Glucose, nüchtern) bei Acanthosis nigricans oder Hirsutismus
● OGTT (oraler Glucose-Toleranztest) zum Nachweis von pathologischer Gluco –
setoleranz, Diabetes mellitus Typ 2 (mit basaler Insulin- und Insulinresistenz-
(HOMA-IR-) Bestimmung): bei Kindern mit einem BMI > 90. P. ab dem
10. Lebensjahr, wenn 1–2 Zusatz-Kriterien vorliegen (ADA 2000: 39), 40) ): Familien –
anamnese bei Verwandten 1. oder 2. Grades positiv für Typ 2-Diabetes, Acantho –
sis nigricans/PCOS, mexikanische, afrikanische oder asiatische Abstammung
● Lipidstatus wie oben genannt und Homocystein, Lipoprotein(a) 41) 42)
● Harnsäure im Serum, wenn Gicht in der Familie
● Pulmonologischer Status, Schlafapnoe-Screening, Polysomnographie im
Schlaflabor bei Belastungsdyspnoe bzw. Schnarchen, Enuresis norcturna se –
cundaria, Tagesschläfrigkeit, Konzentrationsstörung 37)
● Orthopädisches Konsil, Röntgen bei Hüft-, Knie-, Fuss-, Rückenschmerzen,
oder o. g. orthopädische Auffälligkeiten z. B. einer Epiphysioloysis capitis femoris
u. a.
● Endokrinologisches Konsil bei Pubertas tarda/Hypogonadismus bei Jungen
(Hodenvolumen < P. 3; Zyklusstörungen oder Hirsutismus bei Mädchen
● Nephrologische Diagnostik, bei Proteinurie, Adipositas-assoziierte Glomerulo -
pathie
● Leber-Labor- und Sonographie-Diagnostik wegen nicht-alkoholbedingter Fett -
lebererkrankung (NAFLD)/Steatosis NASH) bei erhöhten Transaminasen 10), 43)
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abhängige BMI-Perzentilen, Taillenumfang
oder direkte Fettmessung und induziert
bereits vor dem Erwachsenenalter Erkran -
kungen vieler Organsysteme und ein erheb -
liches und frühes kardiovaskuläres Risiko.
Daher muss jedes übergewichtige Kind
sorgfältig untersucht werden und entspre -
chend zusätzlicher familiärer und ethnischer
Risiken sind weitere Labor- und apparative
Diagnostik durchzuführen. Die Therapie ist
frühzeitig und gemäss Ausmass des Über -
gewichtes, der Komorbidität und der Moti -
vation zu planen. Weitere Angaben finden
sich auf der SGP-Homepage ( www.swiss-
paediatrics.org/society/commissions/obe -
site /). In jedem Fall ist eine dauerhafte
ärztliche Betreuung des übergewichtigen
Kindes und seiner Familie erforderlich, um
chronische Erkrankungen des Erwachsenen -
alters rechtzeitig vorbeugen oder behandeln
zu können und so eine Kostenexplosion
des Gesundheitssystems langfristig zu ver -
hindern.
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Tabelle 8.1: Therapie-Indikationen (in Anlehnung an 47))
(1) Als Risikofaktoren gelten:
● Insulinresistenz
● Dyslipidämie
● familiäre Belastung (Adipositas oder Diabetes mellitus Typ 2 bei den Eltern, Herzin -
farkt oder Schlaganfall vor dem vollendeten 55. Lebensjahr bei Verwandten 1. und
2. Grades
● eigenes Geburtsgewicht P. 90
● sonographische Steatosis hepatis
(2) Als Krankheiten, für deren Behandlung eine Reduktion des erhöhten Körper –
gewichtes notwendig ist, werden angesehen:
● Arterielle Hypertonie
● Diabetes mellitus Typ 2
● gestörte Glukosetolerenz
● endokrine Störungen (Pubertätsentwic klungsstörungen, isolierte TSH-Erhöhung)
● Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCOS)
● orthopädische Erkrankungen
● Nicht-Alkohol-bedingte Fettleberhepatitis (NASH)
● Atemstörungen, z. B. Schlafapnoen
● Glomerulopathie
● Essstörungen (s. a. 7. und 9.)
Grad des Übergewichtes Keine Risikofaktoren Risikofaktor (1)
oder Krankheit (2)
Adipositas (BMI, Taillenumfang Adipositastherapie Adipositastherapie
o. Fettmasse > 97. Perzentile)
Übergewicht (BMI < 97. bis - Adipositastherapie
> 90. Perzentile)
Normalgewicht (BMI < 90. - Krankheitsbezogene
Perzentile) Therapie
Tabelle 8.2: Alters- und BMI- abhängige Indikation der Intervention ( 9), www.a-g-a.de ,11))
Alter BMI Vorgehen
< 2 Jahre: BMI > P. 97: Beratung der Eltern
BMI > P. 99.5: Vorstellung in einem Adipositas-Zentrum bei extremer
Adipositas und rascher Gewichtszunahme,
ggf. Ausschluss eines Syndroms oder einer monogenen
Adipositas
> 2 und < 6 J.: BMI > P. 97: Beratung der Eltern, Gewichtsstabilisierung
Gewichtsreduktion bei bestehender Komorbidität
> 6 Jahre: BMI > P. 97: Therapie von Kind und Eltern gemäss
Tabelle 8.1
> 10-15 J.: BMI > P. 97: Therapie des Jugendlichen gemäss
Tabelle 8.1 und,
unter Einbezug der Familie, zunehmend Stärkung der
Selbständigkeit
> 12 Jahre: BMI > P. 99.5 mit multipler Komorbidität: Langfristige stationäre
Therapie indiziert
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Korrespondenzadresse:
PD Dr. med. Dagmar l’Allemand-Jander
Fachärztin Pädiatrische Endokrinologie
& Diabetologie
Ostschweizer Kinderspital
Claudiusstr. 6
9006 St. Gallen
Tel. 071 243 73 26, – 14 67
Fax 071 243 73 90
dagmar.lallemand@kispisg.ch
Weitere Informationen
Autoren/Autorinnen
PD Dr. med. Dagmar l’Allemand , Pädiatrische Endokrinologie & Diabetologie Ostschweizer Kinderspital, St. Gallen dagmar.lallemand@kispisg.ch