Malnutrition oder Mangelernährung kann als Ernährungszustand bezeichnet werden, bei dem ein Mangel oder ein Exzess an Energie, Protein und weiteren Nährstoffen zu messbaren ungünstigen Effekten an Körperform und -funktion führt und das klinische Outcome beeinflusst. Der Begriff Fehl- bzw. Mangelernährung beinhaltet somit sowohl die Unterernährung als auch die Überernährung. In den folgenden Ausführungen wird aber primär auf Malnutrition als «Protein-Energie-Mangelernährung» eingegangen. Die Definition dieser Mangelernährung beim Kind berücksichtigt verschiedene Aspekte, insbesondere werden von der WHO zwischen «acute undernutrition» (wasting – weight for heigth < –2SD/z-Score) und «chronic undernutrition» (stunting – heigth for age < –2 SD) unterschieden (siehe auch Tabelle 1). Die empfohlenen Messparameter zur Quantifizierung der ME sind die z–Score (bzw. Standardabweichungen) für «Gewicht für Länge», die «BMI-Perzentile» oder die «Länge für Alter». Stehen 2 Variablen über den Zeitverlauf zur Verfügung, kann die Gewichtszunahme (Alter < 2 Jahre), der Gewichtsverlust (2–20 Jahre), die Dezeleration des Wachstumsverlaufs (z- Score) und eine ungenügende Nahrungszufuhr zur Objektivierung hinzugezogen werden.