Allergische Erkrankungen stellen heute im Gesundheitswesen der Industriestaaten ein Problem mit pandemischen Ausmassen dar1). Mehr als 150 Millionen Menschen sind in Europa von Allergien betroffen, welches diese zur häufigsten der chronischen Erkrankungen macht. Dabei sind vor allem Kinder als Betroffene hervorzuheben, da ein Kind von dreien heutzutage unter einer Allergie leidet. Die Prognosen für die kommenden 10 Jahre sind besorgniserregend2)–4). Wenngleich bestimmte genetische Faktoren eine Rolle bei der Entwicklung dieser Erkrankungen spielen, erklären sie trotzdem nicht den aktuell beobachteten explosionsartigen Inzidenzanstieg von Allergien. Deshalb wecken Massnahmen zur Primärprävention ein besonderes Interesse. Ihr Ziel ist das Auftreten von Allergien durch Identifizierung und Modifikation von Umweltfaktoren zu vermeiden, noch bevor eine allergische Sensibilisierung stattfindet oder erste atopische Erscheinungsbilder (Neurodermitis, Asthma) auftreten. Bedeutsame wissenschaftliche Studien haben sich kürzlich dieser Problematik genähert und eine Übersichtsarbeit der medizinischen Literatur sowie Empfehlungen zur Primärprävention von Nahrungsmittelallergien wurden 2014 von der Europäischen Akademie für Allergologie und klinische Immunologie (EAACI) veröffentlicht5), 6). In diesem Artikel nimmt die Arbeitsgruppe der Pädiatrischen Immunologen und Allergologen Schweiz – mit Unterstützung der Ernährungskommission der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie – Stellung zu den derzeit als nützlich anerkannten prophylaktischen Massnahmen. Eine Synthese der verschiedenen Präventionsstrategien wird für die jeweiligen Altersgruppen dargelegt. Besondere Aufmerksamkeit wird Kindern mit hohem Allergierisiko entgegengebracht, d. h. Kindern mit einem oder zwei Elternteilen und/oder älteren Geschwistern mit atopischen Erkrankungen (Nahrungsmittelallergien, Neurodermitis, Asthma oder allergischer Rhinitis).
28
Einleitung
Allergische Erkrankungen stellen heute im
Gesundheitswesen der Industriestaaten ein
Problem mit pandemischen Ausmassen dar
1).
Mehr als 150 Millionen Menschen sind in Eu-
ropa von Allergien betroffen, welches diese
zur häufigsten der chronischen Erkrankungen
macht . Dab ei sind vor allem K inder als B etrof –
fene hervorzuheben, da ein Kind von dreien
heutzutage unter einer Allergie leidet. Die
Prognosen für die kommenden 10 Jahre
sind besorgniserregend
2)–4) . Wenngleich be –
st
immte genetische Faktoren eine Rolle bei
der Entwicklung dieser Erkrankungen spielen,
erklären sie trotzdem nicht den aktuell beob –
achteten explosionsartigen Inzidenzanstieg
von Allergien. Deshalb wecken Massnahmen
zur Primärprävention ein besonderes Interes –
se. Ihr Ziel ist das Auftreten von Allergien
durch Identifizierung und Modifikation von
Umweltfaktoren zu vermeiden, noch bevor
eine allergische Sensibilisierung stattfindet
oder erste atopische Erscheinungsbilder
(Neurodermitis, Asthma) auftreten.
Bedeutsame wissenschaftliche Studien haben
sich kürzlich dieser Problematik genähert und
eine Übersichtsarbeit der medizinischen Lite –
ratur sowie Empfehlungen zur Primärpräven –
tion von Nahrungsmittelallergien wurden
2014 von der Europäischen Akademie für All –
ergologie und klinische Immunologie (EAACI)
veröffentlicht
5) , 6) .
In diesem Artikel nimmt die Arbeitsgruppe der
Pädiatrischen Immunologen und Allergologen
Schweiz – mit Unter stüt zung der Er nähr ungs –
kommission der Schweizerischen Gesell –
schaft für Pädiatrie – Stellung zu den derzeit
als nützlich anerkannten prophylaktischen
Massnahmen. Eine Synthese der verschiede –
nen Präventionsstrategien wird für die jewei-
ligen Altersgruppen dargelegt. Besondere
Aufmerksamkeit wird Kindern mit hohem All –
ergierisiko entgegengebracht, d.
h.
Kindern
mit einem oder zwei Elternteilen und/oder
älteren Geschwistern mit atopischen Erkran –
kungen (Nahrungsmittelallergien, Neuroder –
mitis, Asthma oder allergischer Rhinitis).
Die mütterliche Ernährung während
der Schwangerschaft und Stillzeit
Während Schwangerschaft und Stillzeit
wird keine spezielle Diät für die Mutter
empfohlen.
Die Ernährung der Mutter während der
Schwangerschaft und Stillzeit spielt mögli –
cherweise eine Rolle bei der Entwicklung von
allergischen Sensibilisierungen von Kindern,
sei es durch geringe Mengen von Proteinen
durch die Plazentaschranke
7) oder durch die
Muttermilch 8). Wenn diese Art der Sensibili-
sierung auch umstritten bleibt 9), haben meh-
rere kürzlich veröffentlichte Studien doch
eine Korrelation zwischen dem mütterlichen
Konsum von Allergenen, wie Erdnüssen, Eiern,
Kuhmilch, und der Entwicklung von Sensibili –
sierungen von Säuglingen dargelegt, jedoch
ohne einen kausalen Zusammenhang zu be –
weisen
10 ) , 11) .
Aufgrund dieser Beobachtung wurden Strate –
gien zur Primärprävention entwickelt, welche
während der Schwangerschaft und Stillzeit
das mütterliche Meiden von potentiell aller –
genhaltigen Nahrungsmitteln beinhalteten.
Diese Massnahmen haben jedoch nicht zu
einer Verringerung der Inzidenz von Nah –
rungsmittelallergien
12 ), Neurodermitis oder
Asthma im Kindesalter13 ) gef ühr t . In G ros sbr i –
tannien ist die Anwendung solcher Präventi –
onsmassnahmen zeitlich mit einer Verdoppe –
lung der Erdnussallergien in der pädiatrischen
Bevölkerung zusammengefallen, welches ei –
nen indirekten Beweis für das Scheitern die-
ser Strategie darstellte.
Auch Nahrungsergänzungsmittel während der
Schwangerschaft und Stillzeit haben sich
nicht als wirksam erwiesen. Eine Schutz
–
wi
rkung der Probiotika
14 ) oder von an mehr –
fach ungesättigten Fettsäuren reichen Fisch –
ölen
15 ) –17 ) während der Schwangerschaft
gegen allergische Sensibilisierung oder Neu –
rodermitis beim Kind wurde nahegelgt. Diese
letzteren Beobachtungen scheinen sich je –
doch nicht in anderen Studien zu bestä
ti –
gen 18 ) , 19 ) . Die Bedeutung bezüglich einer un-
genügenden Zufuhr von Vitamin D während der Schwangerschaft ist ebenfalls umstritten,
mit widersprüchlichen Schlussfolgerungen,
was das Neurodermitisrisiko
20 ), die Sensibili
–
sierung oder Nahrungsmittelallergien 21 ) , 22 )
und Asthma 23 ) , 24) betrifft.
Mütterliches Stillen
Das mütterliche Stillen wird für alle Säug-
linge empfohlen. Bezüglich Allergiepräven –
tion konnte keine Wirkung über den vier-
ten Lebensmonat hinaus nachgewiesen
werden.
Das mütterliche Stillen bietet zahlreiche Vor –
teile für Mutter und Kind und wird deshalb für
alle Säuglinge empfohlen. Bezüglich Allergie –
prävention wurde lange Zeit eine präventive
Wirkung für das Baby angeführt, wenn eine
exklusive Ernährung durch mütterliches Stillen
stattfand und dieses mindestens die ersten
sechs Lebensmonate andauerte. Die neueren
Übersichtsarbeiten der Literatur
5) sind diesbe –
züglich weniger kategorisch. Es ist jedoch zu
erwähnen, dass randomisierte und kontrollier –
te Studien aufgrund ethischer Gesichtspunkte
selten sind und dass die Evidenz hauptsächlich
auf observationellen Studien beruht. Eine
Schutzwirkung durch exklusives Stillen wäh –
r end der er s ten dr ei bis v ier Leb ensmonate b ei
Risikokindern gegen die Entwicklung von
Neurodermitis wird jedoch hervorgehoben
25) ,
26)
, gleiches gilt für das Säuglingsasthma 27 ) , 28 ) .
Eine Langzeitwirkung gegen Asthma bleibt
jedoch umstritten
29). Allgemein gesprochen
kann aufgrund widersprüchlicher Schlussfol –
gerungen
30 ) –37) kein ursächlicher Zusammen –
hang zwischen dem mütterlichen Stillen und
der Entwicklung von Nahrungsmittelallergien
bei Kindern bestätigt werden.
Milchprodukte
zum Muttermilchersatz
Eine teilweise oder höhergradig hydroli-
sierte Milch kann zur Prävention beitra-
gen. In der Schweiz erhalten Säuglinge mit
einem Allergierisiko sehr oft eine teilweise
hydrolisierte Milch (HA-Nahrung). Auch
wenn diese Praxis bei der Mehrheit der
Kinder angezeigt ist aufgrund des Kosten-
Nutzen-Faktors, empfehlen wir bei erhöh –
tem Allergierisiko diese Präventionsmass –
nahme sorgfältig zu prüfen, gegebenenfalls
mit Beizug des Spezialisten. Denn bei die –
sen Kindern könnte ein höhergradiges
Hydrolysat angezeigt sein.
Wenn das Stillen nicht möglich ist, ist die
Wahl der zu empfehlenden Milchnahrung oft
Ernährung im Säuglingsalter; eine Stellung –
nahme zur Primärprävention von Allergien
Roethlisberger S., Roduit C., Burkhalter- Cochard MM., Benhamou-Senouf A., Angelini F.,
Bergmann MM., Lauener R., Eigenmann PA., Caubet JC., Wassenberg J.
Arbeitsgruppe der Pädiatrischen Immunologen und Allergologen Schweiz (PIA-CH)
Lieb Ko lgb n Kund
Lieb Kolgn g
29
Pro- und Präbiotika
Es wurde nahgelegt, dass eine frühzeitige
Kolonisation von Laktobazillen- und Bifido-
bakterienstämmen, welche zu den Probiotika
gehören, in der Lage wäre, einen Allergie –
schut z zu indu zier en
53). Eine r e du zier te Di ver –
sität der intestinalen Flora in den ersten Le –
bensmonaten ist überdies mit einem erhöhten
Asthmarisiko im Kindesalter assoziiert
54). Die
Zuführung von Probiotika oder Präbiotika (es
handelt sich um das Wachstum von Probiotika
begünstigende Oligosaccharide) als Nah –
rungsergänzungsmittel für Säuglinge ist dar –
aufhin vorgeschlagen worden.
Die Wirksamkeit der verschiedenen untersuch –
ten Probiotikastämme im Vergleich mit Plazebo
ist Thema einer Cochrane-Übersichtsarbeit
55).
Obwohl eine signifikante Reduktion von Neu –
rodermitis nachgewiesen werden konnte, wird
diese Wirkung nicht durchgängig in den ver –
schiedenen Studien wiedergefunden. Ein prä –
ventiver Effekt der Probiotika auf die anderen
atopischen Erkrankungen konnte nicht bewie –
sen werden. Genauso hat eine kürzlich veröf –
fentlichte Metaanalyse keinen Nutzen bei der
Entwicklung von Asthma gezeigt
56).
nachgewiesen
48 ) , 49) . Eine kürzlich veröffent
–
lichte Metaanalyse hat überdies nicht die
zuvor angeführte Überlegenheit
50), 51) der hö –
hergradig hydrolisierten Milchnahrungen
über die teilweise hydrolisierten bestätigen
können
41 ). A n dieser Stelle ist her vor zuheb en,
dass die präventive Wirkung an bestimmte
Milchnahrungen gebunden sein könnte, da
nachgewiesen wurde, dass verschiedene
höhergradig hydrolisierte Milchnahrungen
unterschiedliche Wirkungen haben können
6).
Bei der Wahl der Milchnahrung muss natür –
lich auch das Kosten-Nutzen-Verhältnis be –
rücksichtigt werden. Zu bemerken wäre noch,
dass für sojahaltige Nahrungen, genauso wie
für andere pflanzliche oder tierische Nahrun –
gen, keine präventive Wirkung bei Kindern
mit hohem Allergierisiko nachgewiesen wur –
de
40 ) , 46) , 52) .
Andere präventive Strategien
Die wissenschaftliche Evidenz ist nicht
schlüssig; die präventive Zuführung von
Nahrungsergänzungsmitteln kann zurzeit
nicht speziell empfohlen werden.
schwierig. Tatsächlich ist die Rolle der diver
–
sen teilweise oder höhergradig hydrolisierten
Milchnahrungen in der Allergieprävention seit
vielen Jahren umstritten. Eine präventive
Wirkung von einigen dieser Milchnahrungen
konnte jedoch bei Kindern mit erhöhtem All –
ergierisiko
30 ) , 38) –43 ) nachgewiesen werden.
Diese Wirkung wird vor allem bei der Neuro –
dermitisprävention, aber auch bei Nahrungs –
mittelallergien und Asthma hervorgehoben.
Sie wurde jedoch nicht in allen Studien, die
die Wirksamkeit der Hydrolysate beurteilten,
nachgewiesen
44)–46) . Es ist hervorzuheben,
dass die methodologischen Unterschiede die
Interpretation und den Vergleich dieser Stu –
dien erschweren. Die teilweise oder höher –
gradig hydrolisierten Milchnahrungen schei –
nen in ihrer präventiven Wirkung nicht
gleichwertig zu sein, obwohl der Grad der
Hydrolyse nicht allein mit der Wirkung zur
Allergie
pr
ävention korreliert werden konn –
te
47). Die präventive Wirkung wurde nämlich
für höher
gr
adige hydrolisierte, kaseinhaltige
Milch
nahr
ungen, aber auch für die teilweise
hydrolisierten, molkehaltigen Milchnahrun –
gen während der ersten vier Lebensmonate
Empfehlungen und Evidenzgrad Schlüsselreferenzen
Mütterliche Ernährung während der
Schwangerschaft und Stillzeit Evidenzgrad I-II
Während Schwangerschaft und Stillzeit wird
keine spezielle Diät für die Mutter empfohlenDe Silva D et al, Allergy 2013
Muraro A et al, Allergy 2014
Nieto A et al, PAI 2014
Mütterliches Stillen Evidenzgrad II-III
Das mütterliche Stillen wird für alle Säuglinge
empfohlen. Bezüglich der Allergieprävention
konnte keine Wirkung über dem vierten
Lebensmonat hinaus nachgewiesen werden De Silva D et al, Allergy 2013
Muraro A et al, Allergy 2014
Dogaru CM et al, Am. J. Epidemiol 2014;
Nieto A et al, PAI 2014
Milchprodukte zum Muttermilchersatz Evidenzgrad I
Eine teilweise oder höhergradig hydrolisierte
Milch kann zur Prävention beitragen. Bei
Kindern mit erhöhtem Allergierisiko könnte
ein extensives Hydrolysat angezeigt seinDe Silva D et al, Allergy 2013
Muraro A et al, Allergy 2014
Pro – /Präbiotika und andere
Nahrungsergänzungsmittel Evidenzgrad II-III
Die wissenschaftliche Evidenz ist nicht
schlüssig; die präventive Zuführung von
Nahrungsergänzungsmitteln kann zur Zeit
nicht speziell empfohlen werdenOsborn DA et al, The Cochrane database
of systematic reviews 2007 und 2013
Einführung der Beikost Evidenzgrad II-III
Die Einführung der Beikost kann bei allen
Kindern zwischen 4 bis 6 Monaten ohne
besondere Einschränkungen beginnenDe Silva D et al, Allergy 2013
Muraro A et al, Allergy 2014
Du Toit G et al, NEJM 2015
Tabelle 1: Nützlich anerkannte Präventivmassnahmen
Evidenzgrad
Stufe I :
Sy
stematische Übersichtsarbeiten, Metaanalysen, randomisierte kontrollierte Studien
Stufe II :
Ni
cht-randomisierte kontrollierte Studien (z.
B. K
ohortenstudien, Fall-Kontroll-Studie)
Stufe III :
Ni
cht-randomisierten Studien (z.
B. v
or und nach, Pretest und Posttest)
Stufe IV:
Des
kriptive Studien (Einzelfalldarstellung, Fallserie)
Stufe V:
Kl
inische Fallberichte und Expertenmeinungen inkl. narrative Übersichtsarbeiten und Expertenkonsensus
1Prof. ffRTofaff.bai
1Prof. RTafT
30
Tabelle 2: Einführung von Beikost beim Säugling (gemäss Einverständnis modifiziert nach Ernährungskommission der SGP
Schrittweise EinführungTäglicher Verzehr empfohlen Öle und Fette (eingeschlossen Kernobst/Erdnüsse)
1
Fleisch, Fisch, Eier Kartoffeln, Getreide und Hülsenfrüchte Früchte und Gemüse
Kleine Mengen Joghurt und Vollmilch
(zur Zubereitung von Brei) Joghurt, Vollmilch,
Quark, Käse
Muttermilch oder
Säuglingsanfangsnahrung
Muttermilch oder Säuglingsnahrung oder
Folgemilch ≥ 500 ml/Tag Muttermilch oder
Folgemilch oder
Kuhmilch
0–4 Monat 5 Monat
4 Monate
6 Monate 1 Jahr
6 Monat 7 Monat 8 Monat 9 Monat 10 Monat 11 Monat 12 Monat ab dem 13 Monat
1 homogene und glatte Textur
wicklung von Allergien ist Thema zahlreicher
Studien 39) , 66) , 67) , von denen die meisten sich
auf den Zeitplan zur Einführung fester Lebens –
mittel ausrichten. Davon ausgehend, dass ein
Kind unter vier Monaten aufgrund seiner Ent –
wicklung nicht in der Lage ist feste Nahrung
aufzunehmen, wird dieses Alter im Allgemei –
nen als das Minimalalter zur Einführung der
Beikost angesehen. Obwohl diese Aussage
noch umstritten ist
3 6 ) , 68 ) , so w ir d je doch ange –
nommen, dass eine Einführung von Beikost vor
diesem Alter mit einem erhöhten Risiko für
Nahrungsmittelsensibilisierungen und Neuro –
dermitis bei Säuglingen mit eine familiären
Vorgeschichte für Allergien assoziiert ist
69, 70 ) .
In der Vergangenheit wurde als Massnahme
der Allergieprävention die Strategie empfoh –
len, die Einführung fester Nahrungsmittel,
insbesondere solcher mit erhöhtem allerge –
nem Potential, herauszuzögern. Dieses hat
jedoch weder zu einer Verringerung der Inzi –
denz von Nahrungsmittelallergien geführt
69) ,
71 ) , 72 )
, noch von anderen atopischen Erschei –
nungsbildern 66) (Asthma, Neurodermitis), und
zwar dieses auch nicht bei Risikokindern 7 3 ) , 74 ) .
Über die Unwirksamkeit der späten Einfüh –
rung hinaus haben mehrere observationelle
Studien sogar gezeigt, dass eine spätere
Einführung dieser Allergene sogar mit einer
borenen hat tatsächlich eine Verringerung
von Neurodermitis zeigen können, allerdings
nur bei einer Untergruppe von Kindern mit
atopischem Erbgut
63). Eine präventive Wir
–
kung ist hingegen nicht bezüglich der allergi –
schen Sensibilisierungen und anderer atopi –
scher Erscheinungsbildern dokumentiert
worden.
Vitamine
Epidemiologische Studien legen nahe, dass
eine Karenz bestimmter Nährstoffe und be-
sonder s von V it amin A und D mit einer Zunah –
me von Allergien und Asthma bei Kindern
assoziiert sein könnte. Eine systematische
Übersichtsarbeit und Metaanalyse
64) hat auf –
gezeigt, dass die Serumwerte von Vitamin A
bei asthmatischen Kindern verglichen mit
gesunden Kindern signifikant niedriger waren.
Eine Anreicherung von Vitamin A und D hat
jedoch keinen Nutzen bei der Prävention von
Nahrungsmittelallergien gezeigt
65).
Einführung der Beikost
Die Einführung der Beikost kann bei allen
Kindern zwischen 4 bis 6 Monaten ohne
besondere Einschränkungen beginnen.
Die Rolle der Säuglingsernährung in der Ent –
Bezüglich der Zuführung von Präbiotika wurde
eine signifikante Verminderung des Asthma-
und Neurodermitisrisiko bei Säuglingen mit
Allergierisiko gezeigt. Eine besondere Mi
–
schung von Oligosacchariden hat insbesonde –
re eine Schutzwirkung gegen Neurodermitis
bei Kindern mit geringem Allergierisikio ge –
zeigt
57). Dieses scheint sich einer kürzlich
veröffentlichten Übersichtsarbeit nach 58) zu
bestätigen. Es muss aber noch entschieden
werden, ob diese Massnahme auf Kinder mit
Allergierisiko beschränkt werden sollte oder
ob Kinder mit niedrigem Risiko auch davon
profitieren können. Weitere Studien sind also
notwenig, bevor die Zufuhr von Präbiotika zur
Primärprävention von Allergien systematisch
empfohlen werden kann.
Bakterienlysate
Die frühzeitige Exposition gegenüber ver –
schiedenen Bakterienstämmen oder anderen
Mikroorganismen könnte auch eine präventi –
ve Rolle bei der Entwicklung von Allergien
spielen, wie es epidemiologische Daten aus
ländlichen Gemeinden nahelegen
59) –62) . Meh –
rere präklinische Studien haben seitdem das
präventive Potential von Bakterienlysaten bei
Kindern untersucht und eine tägliche Zufuhr
eines dieser Präparate bei gesunden Neuge –
Die VrgVVan VhVVrthfl
Die VrganhVn
31
20) Jones, A.P., et al., Cord blood 25 – hydroxy vitamin
D 3 and allergic disease during infancy. Pediatrics,
2012. 130(5): p. e1128–35.
21)
Nw
aru, B.I., et al., Maternal diet during pregnancy
and allergic sensitization in the of fspring by 5 yrs
of age: a prospective cohort study. Pediatr Allergy
Immunol, 2010. 21(1 Pt 1): p. 29–37.
22)
We
isse, K., et al., Maternal and newborn vitamin D
status and its impact on food allergy development
in the German LINA cohort study. Allergy, 2013.
68(2): p. 220–8.
23)
Ma
slova, E., et al., Vitamin D intake in mid-pregnan –
cy and child allergic disease – a prospective study
in 44,825 Danish mother- child pairs. BMC Pregnan –
cy Childbirth, 2013. 13: p. 199.
24)
Ba
ck, O., et al., Does vitamin D intake during infan –
cy promote the development of atopic allergy? Acta
Derm Venereol, 2009. 89(1): p. 28–32.
25)
Gd
alevich, M., et al., Breast-feeding and the onset
of atopic dermatitis in childhood: a systematic re –
view and meta-analysis of prospective studies. J
Am Acad Dermatol, 2001. 45(4): p. 520 -7.
26)
La
ubereau, B., et al., Ef fect of breast-feeding on the
development of atopic dermatitis during the first 3
years of life-results from the GINI-birth cohort
study. J Pediatr, 2004. 144(5): p. 602–7.
27)
Gd
alevich, M., D. Mimouni, and M. Mimouni, Bre –
ast-feeding and the risk of bronchial asthma in
childhood: a systematic review with meta-analysis
of prospective studies. J Pediatr, 2001. 139(2): p.
2 61 – 6 .
28)
Do
garu, C.M., et al., Breastfeeding and childhood
asthma: systematic review and meta-analysis. Am
J Epidemiol, 2014. 179(10): p. 1153–67.
29)
Wr
ight, A.L., et al., Factors influencing the relation
of infant feeding to asthma and recurrent wheeze
in childhood. Thorax, 2001. 56(3): p. 192–7.
30)
va
n Odijk, J., et al., Breastfeeding and allergic di –
sease: a multidisciplinary review of the literature
(1966 -2001) on the mode of early feeding in infancy
and its impact on later atopic manifestations. Aller –
gy, 2003. 58(9): p. 833–43.
31)
We
tzig, H., et al., Associations between duration of
breast-feeding, sensitization to hens’ eggs and
eczema infantum in one and two year old children
at high risk of atopy. Int J Hyg Environ Health, 2000.
203(1): p. 17–21.
32)
Mi
hrshahi, S., et al., The association between infant
feeding practices and subsequent atopy among
children with a family history of asthma. Clin Exp
Allergy, 2007. 37(5): p. 671–9.
33)
Ku
ll, I., et al., Breast-feeding in relation to asthma,
lung function, and sensitization in young school –
children. J Allergy Clin Immunol, 2010. 125(5): p.
1013 –9.
34)
Sa
arinen, U.M. and M. Kajosaari, Breastfeeding as
prophylaxis against atopic disease: prospective
follow- up study until 17 years old. Lancet, 1995.
346(8982): p. 1065–9.
35)
Ma
theson, M.C., et al., Breast-feeding and atopic
disease: a cohort study from childhood to middle
age. J Allergy Clin Immunol, 2007. 120(5): p. 1051–7.
36)
Ve
nter, C., et al., Factors associated with maternal
dietar y intake, feeding and weaning practices, and
the development of food hypersensitivity in the
infant. Pediatr Allergy Immunol, 2009. 20(4): p.
3 2 0 – 7.
37)
Pe
sonen, M., et al., Prolonged exclusive breastfee –
ding is associated with increased atopic dermatitis:
a prospective follow- up study of unselected heal –
thy newborns from birth to age 20 years. Clin Exp
Allergy, 2006. 36(8): p. 1011–8.
38)
Ha
ys, T. and R.A. Wood, A systematic review of the
role of hydrolyzed infant formulas in allergy preven –
tion. Arch Pediatr Adolesc Med, 2005. 159(9): p.
810 – 6 . Literatur1) Nwaru, B.I., et al., Prevalence of common food all –
e rgies in Europe: a systematic review and meta-
analysis. Allergy, 2014. 69(8): p. 992–1007.
2)
Pr
escott, S.L., Early-life environmental determi –
nants of allergic diseases and the wider pandemic
of inflammatory noncommunicable diseases. J Al –
lergy Clin Immunol, 2013. 131(1): p. 23–30.
3)
As
her, M.I., et al., Worldwide time trends in the pre –
valence of symptoms of asthma, allergic rhinocon –
junctivitis, and eczema in childhood: ISA AC Phases
One and Three repeat multicountry cross-sectional
sur veys. Lancet, 2006. 368(9537): p. 733–43.
4)
Ni
ssen, S.P., et al., The natural course of sensitiza –
tion and allergic diseases from childhood to
adulthood. Pediatr Allergy Immunol, 2013. 24(6): p.
549–55.
5)
de S
ilva, D., et al., Primar y prevention of food aller –
gy in children and adults: systematic review. Aller –
gy, 2014. 69(5): p. 581–9.
6)
Mu
raro, A., et al., EA ACI food allergy and anaphy –
laxis guidelines. Primar y prevention of food allergy.
Allergy, 2014. 69(5): p. 590–601.
7)
Lo
ibichler, C., et al., Materno -fetal passage of nut –
ritive and inhalant allergens across placentas of
term and pre -term deliveries per fused in vitro. Clin
Exp Allergy, 2002. 32(11): p. 1546–51.
8)
Ca
nt, A., R.A. Marsden, and P.J. Kilshaw, Egg and
cows’ milk hypersensitivity in exclusively breast
fed infants with eczema, and detection of egg
protein in breast milk. Br Med J (Clin Res Ed), 1985.
291(6500): p. 932–5.
9)
Bo
nnelykke, K., C.B. Pipper, and H. Bisgaard, Sen –
sitization does not develop in utero. J Allergy Clin
Immunol, 2008. 121(3): p. 646–51.
10)
Si
cherer, S.H., et al., Maternal consumption of
peanut during pregnancy is associated with peanut
sensitization in atopic infants. J Allergy Clin Immu –
nol, 2010. 126(6): p. 1191–7.
11)
De
s Roches, A., et al., Peanut allergy and the im –
pact of maternal consumption during pregnancy
and breast-feeding. J Allergy Clin Immunol, 2011.
128(1): p. 248–9; author reply 249–50.
12)
Kr
amer, M.S. and R. Kakuma, Maternal dietary
antigen avoidance during pregnancy or lactation,
or both, for preventing or treating atopic disease in
the child. Cochrane Database Syst Rev, 2012. 9: p.
CD000133.
13)
Ne
tting, M.J., P.F. Middleton, and M. Makrides,
Does maternal diet during pregnancy and lactation
af fect outcomes in of fspring? A systematic review
of food-based approaches. Nutrition, 2014. 30
(11–12): p. 1225 – 41.
14)
Hu
urre, A., et al., Impact of maternal atopy and
probiotic supplementation during pregnancy on in –
fant sensitization: a double-blind placebo-controlled
study. Clin Exp Allergy, 2008. 38(8): p. 1342–8.
15)
Pa
lmer, D.J., et al., Ef fect of n -3 long chain polyun –
saturated fatty acid supplementation in pregnancy
on infants’ allergies in first year of life: randomised
controlled trial. BMJ, 2012. 344: p. e184.
16)
De
nburg, J.A., et al., Fish oil supplementation in
pregnancy modifies neonatal progenitors at birth
in infants at risk of atopy. Pediatr Res, 2005. 57(2):
p. 276–81.
17)
Du
nstan, J.A., et al., Fish oil supplementation in
pregnancy modifies neonatal allergen-specific
immune responses and clinical outcomes in infants
at high risk of atopy: a randomized, controlled trial.
J Allergy Clin Immunol, 2003. 112(6): p. 1178–84.
18)
Ma
rks, G.B., et al., Prevention of asthma during the
first 5 years of life: a randomized controlled trial. J
Allergy Clin Immunol, 2006. 118(1): p. 53–61.
19)
D’
Vaz, N., et al., Postnatal fish oil supplementation
in high -risk infants to prevent allergy: randomized
controlled trial. Pediatrics, 2012. 130(4): p. 674 -82. signifikanten Zunahme von Neurodermitis
oder Sensibilisierungen und/oder Allergien,
insbesondere auf Eier, Erdnüsse oder Kuh –
milch einhergeht
66).
Im Gegenteil dazu legen kürzliche Beobach –
tungen eine Verringerung der Inzidenz von
Nahrungsmittelallergien bei einer frühzeiti –
gen und regelmässigen Zufuhr von Fisch
nahe
75). Ebenso haben observationelle und
vor kurzem eine randomisierte in England
durchgeführte Studie (LEAP study)
76 ) bewie –
sen, dass die frühzeitige Einführung von
Erdnüssen die Frequenz der Allergien auf
dieses Nahrungsmittel verringert. Die früh –
zeitige Einführung dieser Nahrungsmittel
bleibt trotzdem Thema von bedeutenden
Kontroversen
34) , 77) –79) und kann zurzeit nicht
verallgemeinert werden.
Die Vielfältigkeit des Ernährungsplanes und
seine Zusammensetzung wurden ebenfalls als
Schutzfaktoren bei der Allergieentwicklung
erwähnt
8 0 ) , 81 ) . Eine an Obst und Gemüse rei-
che Ernährung hätte in diesem Sinne eine
begünstigende Wirkung auf die Entwicklung
von Nahr ungsmit telaller gien im A lter von z wei
Jahren
70 ). Eine mediterrane Ernährung hätte
auch eine präventive Wirkung auf das Auf tre –
ten von Asthma später im Leben
82). Diese
Aussagen müssen jedoch noch durch rando –
misierte und kontrollierte Studien bestätigt
werden, bevor sie Gegenstand allgemeiner
Empfehlungen sein können.
Schlussfolgerungen
und Perspektiven
Die Primärprävention von Allergien hat in den
letzten Jahrzehnten aufgrund einer pandemi –
schen Zunahme dieser Krankheiten und ihrem
Einfluss auf die Morbidität und Kosten ein
besonderes Interesse erweckt. Wenn auch
manche Massnahmen, wie die spätere Einfüh –
rung allergener Nahrungsmittel, nicht wirk –
sam waren, so haben sich andere, wie die
Verwendung von Hydrolysaten als Mutter –
milchalternative, vielversprechender gezeigt.
Eine Zusammenfassung der derzeit als nütz –
lich anerkannten Präventivmassnahmen fin –
det sich in Tabelle 1. Viele Fragen bleiben je –
doch offen und weitere Studien sind
notwendig, um wirksame Präventionsstrate –
gien au f zu zeigen und au f mehr Ev idenz basie –
rende Empfehlungen zu erarbeiten.
1Prof. ffRTofaff.bai
1Prof. RTafT
32
78) Lindfors, A.T., et al., Allergic symptoms up to 4 – 6
y ears of age in children given cow milk neonatally.
A prospective study. Allergy, 1992. 47(3): p. 207–11.
79)
Sa
arinen, K.M., et al., Supplementar y feeding in
maternity hospitals and the risk of cow’s milk aller –
gy: A prospective study of 6209 infants. J Allergy
Clin Immunol, 1999. 104 (2 Pt 1): p. 457–61.
80)
Ro
duit, C., et al., Increased food diversity in the
first year of life is inversely associated with allergic
diseases. J Allergy Clin Immunol, 2014. 133(4): p.
1056–64.
81)
Nw
aru, B.I., et al., Food diversity in infancy and the
risk of childhood asthma and allergies. J Allergy
Clin Immunol, 2014. 133(4): p. 1084–91.
82)
Lv
, N., L. Xiao, and J. Ma, Dietar y pattern and asth –
ma: a systematic review and meta-analysis. J
Asthma Allergy, 2014. 7: p. 105–21.
Korrespondenz
Dr Jacqueline Wassenberg
Pédiatrie FMH
Immunologie et Allergologie Clinique FMH
Médecin agréé Hôpital Riviera Chablais
Présidente PIA-ch
Boulevard Paderewski 5
1800 Vevey
jacqueline.wassenberg@allergoped.ch
Die Autoren haben keine finanzielle Unterstüt –
zung und keine anderen Interessenkonflikte im
Zusammenhang mit diesem Beitrag deklariert.
58) Osborn, D.A. and J.K. Sinn, Prebiotics in infants for
p revention of allergy. Cochrane Database Syst Rev,
2013. 3: p. CD006474.
59)
Eg
e, M.J., et al., Exposure to environmental micro –
organisms and childhood asthma. N Engl J Med,
2011. 364(8): p. 701–9.
60)
Eg
e, M.J., et al., Prenatal farm exposure is related
to the expression of receptors of the innate immu –
nity and to atopic sensitization in school-age
children. J Allergy Clin Immunol, 2006. 117(4): p.
817–23 .
61)
Ro
duit, C., et al., Prenatal animal contact and gene
expression of innate immunity receptors at birth
are associated with atopic dermatitis. J Allergy Clin
Immunol, 2011. 127(1): p. 179–85, 185 e1.
62)
Ri
edler, J., et al., Exposure to farming in early life
and development of asthma and allergy: a cross –
sectional sur vey. Lancet, 2001. 358(9288): p.
11 2 9 – 3 3 .
63)
La
u, S., et al., Oral application of bacterial lysate in
infancy decreases the risk of atopic dermatitis in
children with 1 atopic parent in a randomized,
placebo – controlled trial. J Allergy Clin Immunol,
2012. 129(4): p. 1040–7.
64)
Nu
rmatov, U., G. Devereux, and A. Sheikh, Nutrients
and foods for the primar y prevention of asthma and
allergy: systematic review and meta-analysis. J Al –
lergy Clin Immunol, 2011. 127(3): p. 724–33 e1-30.
65)
Ku
ll, I., et al., Early- life supplementation of vitamins
A and D, in water-soluble form or in peanut oil, and
allergic diseases during childhood. J Allergy Clin
Immunol, 2006. 118(6): p. 1299–304.
66)
Zu
tavern, A., et al., Timing of solid food introduction
in relation to atopic dermatitis and atopic sensiti –
zation: results from a prospective birth cohort
study. Pediatrics, 2006. 117(2): p. 401–11.
67)
Sn
ijders, B.E., et al., Age at first introduction of cow
milk products and other food products in relation
to infant atopic manifestations in the first 2 years
of life: the KOALA Birth Cohort Study. Pediatrics,
2008. 122(1): p. e115–22.
68)
Jo
seph, C.L., et al., Early complementar y feeding
and risk of food sensitization in a birth cohort. J
Allergy Clin Immunol, 2011. 127(5): p. 1203–10 e5.
69)
Sa
usenthaler, S., et al., Early diet and the risk of
allergy: what can we learn from the prospective
birth cohort studies GINIplus and LISAplus? Am J
Clin Nutr, 2011. 94(6 Suppl): p. 2012S–2017S.
70)
Gr
imshaw, K.E., et al., Introduction of complemen –
tar y foods and the relationship to food allergy.
Pediatrics, 2013. 132(6): p. e1529–38.
71)
Ta
rini, B.A., et al., Systematic review of the relati –
onship between early introduction of solid foods to
infants and the development of allergic disease.
Arch Pediatr Adolesc Med, 2006. 160(5): p. 502–7.
72)
Sc
hoetzau, A., et al., Ef fect of exclusive breast-
feeding and early solid food avoidance on the inci –
dence of atopic dermatitis in high -risk infants at 1
year of age. Pediatr Allergy Immunol, 2002. 13(4):
p. 234–42.
73)
Ka
josaari, M., Atopy prevention in childhood: the
role of diet. Prospective 5 -year follow- up of high –
risk infants with six months exclusive breastfee –
ding and solid food elimination. Pediatr Allergy
Immunol, 1994. 5(6 Suppl): p. 26–8.
74)
Po
ysa, L., et al., Atopy in childhood and diet in in –
fancy. A nine -year follow- up study. I. Clinical mani –
festations. Allergy Proc, 1991. 12(2): p. 107–11.
75)
Ku
ll, I., et al., Fish consumption during the first year
of life and development of allergic diseases during
childhood. Allergy, 2006. 61(8): p. 1009–15.
76)
Du T
oit, G., et al., Randomized Trial of Peanut Con –
sumption in Infants at Risk for Peanut Allergy. N
Engl J Med, 2015. 372(9): p. 803–813.
77)
de J
ong, M.H., et al., The ef fect of brief neonatal
exposure to cows’ milk on atopic symptoms up to
age 5. Arch Dis Child, 2002. 86(5): p. 365–9.
39) Vo
n Berg, A., et al., Preventive ef fect of hydrolyzed
infant formulas persists until age 6 years: long-
term results from the German Infant Nutritional
Inter vention Study (GINI). J Allergy Clin Immunol,
2008. 121(6): p. 1442–7.
40)
Os
born, D.A. and J. Sinn, Formulas containing hyd –
rolysed protein for prevention of allergy and food
intolerance in infants. Cochrane Database Syst
Rev, 2006(4): p. CD003664.
41)
Sz
ajewska, H. and A. Hor vath, Meta-analysis of the
evidence for a partially hydrolyzed 100
% wh
ey
formula for the prevention of allergic diseases. Curr
Med Res Opin, 2010. 26(2): p. 423–37.
42)
Va
ndenplas, Y., et al., The long-term ef fect of a
partial whey hydrolysate formula on the prophyla –
xis of atopic disease. Eur J Pediatr, 1995. 154(6): p.
488–94.
43)
Chir
ico, G., et al., Immunogenicity and antigenicity
of a partially hydrolyzed cow’s milk infant formula.
Allergy, 1997. 52(1): p. 82–8.
44)
Od
elram, H., et al., Whey hydrolysate compared
with cow’s milk-based formula for weaning at about
6 months of age in high allergy-risk infants: ef fects
on atopic disease and sensitization. Allergy, 1996.
51(3): p. 192–5.
45)
Ma
llet, E. and A. Henocq, Long-term prevention of all –
ergic diseases by using protein hydrolysate formula in
at-risk infants. J Pediatr, 1992. 121 (5 Pt 2): p. S95–100.
46)
Lo
we, A.J., et al., Ef fect of a partially hydrolyzed
whey infant formula at weaning on risk of allergic
disease in high -risk children: a randomized cont –
rolled trial. J Allergy Clin Immunol, 2011. 128(2): p.
360–365 e4.
47)
Mu
raro, A., et al., Dietar y prevention of allergic disea –
ses in infants and small children. Part III: Critical re –
view of published peer-reviewed observational and
interventional studies and final recommendations.
Pediatr Allergy Immunol, 2004. 15(4): p. 291–307.
48)
vo
n Berg, A., et al., Allergies in high -risk school –
children after early inter vention with cow’s milk
protein hydrolysates: 10 -year results from the
German Infant Nutritional Intervention (GINI) study.
J Allergy Clin Immunol, 2013. 131(6): p. 1565–73.
49)
Van
denplas, Y., et al., Hydrolyzed formulas for al –
lergy prevention. J Pediatr Gastroenterol Nutr,
2014. 58(5): p. 549–52.
50)
Ha
lken, S., et al., Comparison of a partially hydro –
lyzed infant formula with two extensively hydroly –
zed formulas for allergy prevention: a prospective,
randomized study. Pediatr Allergy Immunol, 2000.
11(3): p. 149 – –61.
51)
Ol
daeus, G., et al., Extensively and partially hydro –
lysed infant formulas for allergy prophylaxis. Arch
Dis Child, 1997. 77(1): p. 4–10.
52)
Kj
ellman, N.I. and S.G. Johansson, Soy versus cow’s
milk in infants with a biparental histor y of atopic
disease: development of atopic disease and immu –
noglobulins from birth to 4 years of age. Clin Aller –
gy, 1979. 9(4): p. 347–58.
53)
Sj
ogren, Y.M., et al., Altered early infant gut micro –
biota in children developing allergy up to 5 years of
age. Clin Exp Allergy, 2009. 39(4): p. 518–26.
54)
Ab
rahamsson, T.R., et al., Low gut microbiota diver –
sity in early infancy precedes asthma at school age.
Clin Exp Allergy, 2014. 44(6): p. 842–50.
55)
Os
born, D.A. and J.K. Sinn, Probiotics in infants for
prevention of allergic disease and food hypersen –
sitivity. Cochrane Database Syst Rev, 2007(4): p.
CD006475.
56)
Az
ad, M.B., et al., Probiotic supplementation during
pregnancy or infancy for the prevention of asthma
and wheeze: systematic review and meta-analysis.
BMJ, 2013. 347: p. f6471.
57)
Gr
uber, C., et al., Reduced occurrence of early
atopic dermatitis because of immunoactive prebi –
otics among low-atopy-risk infants. J Allergy Clin
Immunol, 2010. 126(4): p. 791–7.
1Prof. ffRTofaff.bai
1Prof. RTafT
Weitere Informationen
Autoren/Autorinnen
Dr. med. Samuel Roethlisberger , Allergologue pédiatre, Centre médical Gland, Vaud C. Roduit MM. Burkhalter-Cochard A. Benhamou-Senouf Federica Angelinif MM. Bergmann R. Lauener PA. Eigenmann PD Dr med. Jean-Cristoph Caubet , Unité d’allergologie pédiatrique, Service des spécialités pédiatriques, Département de la femme, de l'enfant et de l'adolescent, HUG, Genève Jacqueline Wassenberg , Unité d’allergologie et immunologie Service de pédiatrie, CHUV, Lausanne Andreas Nydegger