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Wie sich misshandelte Kinder entwickeln und warum wir das nicht wissen

Kindesmisshandlung ist ein weltweites Problem – auch in reichen westlichen Nationen mit ausgebautem Sozialstaat kommt sie nach wie vor häufig vor [1]. Die Betroffenen leiden in Folge oft unter psychischen Problemen, erleben posttraumatische Belastungsstörungen und Depressionen [2]. Auch verschiedene körperliche Belastungen und somatische Krankheiten treten bei ehemaligen Opfern von Kindesmisshandlung gehäuft auf [3]. Die unterschiedlichen Folgen reichen oft bis ins hohe Erwachsenenalter [4]. Bisher wurden in Studien zu Misshandlungserfahrungen in der Kindheit jedoch meist retrospektiv Erwachsene befragt [5]. Wenig beforscht ist die kurz und mittelfristige Entwicklung nach Misshandlungserfahrungen in der Kindheit selbst. Da Daten fehlen, welche misshandelten Kinder sich nach Gewalterfahrungen resilient zeigen und welche nachhaltig in ihrer Entwicklung beeinträchtig sind, fehlen auch Erkenntnisse, wie die Angebote für die Betroffenen verbessert und ihr Schutz effektiver gewährleistet werden können.

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Korrespondenz:
Autoren/Autorinnen
Prof. Dr. phil. Andreas Jud, «Epidemiologie und Verlaufsforschung im Kinderschutz», Universitätsklinikum Ulm, Deutschland, Hochschule Luzern – Soziale Arbeit
M.-A. Landolt
Dr. med. Markus Wopmann, Klinik für Kinder und Jugendliche, Kantonsspital Baden
U. Lips
S. Weber