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Vorgehen bei kindlicher Toxoplasmose

Das Risiko einer Toxoplasmose-Serokonversion im Verlaufe einer Schwangerschaft hat in der Schweiz im Verlaufe der letzten zwei Jahrzehnte beträchtlich abgenommen, von 1.2% zu Beginn der 1990er Jahre auf derzeit 0.13%. Diese Feststellung hat zur Empfehlung des Bundesamtes für Gesundheit vom Dezember 2008 geführt, während der Schwangerschaft kein serologisches Toxoplasmosescreening mehr durchzuführen. Diese Empfehlung stützt sich auf die Tatsache, dass nach zwanzigjähriger Beobachtungszeit keine Evidenz dafür besteht, dass die antiparasitäre Behandlung aufgrund einer Serokonversion bei der Schwangeren das Risiko der transplazentären Übertragung reduziert, oder dass die vorbeugende, unmittelbar bei Geburt einsetzende präemptive Behandlung des asymptomatischen Kindes die Ausprägung nachfolgender akuter Krankheitszeichen vermindert.

Weitere Informationen

Übersetzer:
Rudolf Schläpfer
Autoren/Autorinnen
Prof. Dr. med. Bernard Vaudaux, Service de pédiatrie DMCP, CHUV Lausanne
Prof. Dr. med. Christoph Rudin, Universitäts-Kinderspital beider Basel
Dr. med. Thomas Ferry
Dr. med. Christian Kind