Schweizer Empfehlungen zur perinatalen Betreuung von Frühgeborenen mit extrem niedrigem Gestationsalter
Autor:innen (in alphabetischer Reihenfolge): Adams M, Berger TM, Diebold C, Dinten B, Fauchère JC, Gubler D, Hendriks M, Hodel M, Kind C, Martinez de Tejada B, Natalucci G, Pfister RE, Schulzke S, Surbek D, Truttmann AC.
Vernehmlassung: Swiss Society of Neonatology (SSN) (contact: Meyer, P), Swiss Society of Gynaecology and Obstetrics (SSGO) represented by the Swiss Academy for Foetomaternal Medicine (AFMM) (contact: Hodel, M), Swiss Society of Paediatrics (SSP) (contact: Bachmann, I), Swiss Society for Developmental Paediatrics (SSDP) (contact: Natalucci, G), Paediatric Palliative Care Network Switzerland (PPCN CH) (contact: Gubler, D), Swiss Federation of Midwives (contacts: Steiner A, Diebold C), Parent representatives from Né Trop Tôt (contact: Nguyen, L) and Frühchen Schweiz (contact: Hediger, D).
Was ist neu?
Die überarbeiteten Schweizer Empfehlungen versuchen, ein medizinisch und ethisch fundiertes Vorgehen in der Betreuung von Schwangeren und deren Frühgeborenen zu beschreiben, die mit dem Risiko einer Geburt mit extrem niedrigem Gestationsalter (< 28 0/7 SSW) konfrontiert sind. Sie unterscheiden sich in mehreren wichtigen Punkten von den früheren Leitlinien:
- Sie betonen den beschränkten Wert einer Risikobewertung, die ausschliesslich auf der Grundlage des Gestationsalters basiert.
- Das Konzept einer auf dem Gestationsalter basierenden Grauzone wurde durch eine strukturierte und individuelle Risikobewertung ersetzt, die aktualisierte nationale und internationale Informationen zu Mortalitäts- und Morbiditätsraten von Frühgeborenen mit extrem niedrigem Gestationsalter berücksichtigt.
- Sie erläutern die zentrale Rolle der partizipativen Entscheidungsfindung (shared decision-making) und, was besonders wichtig ist, die aktive Einbindung der Eltern in diesen Prozess unter angemessener Berücksichtigung der elterlichen Autorität und der Autonomie der Schwangeren bei geburtshilflichen Eingriffen.
- Sie definieren die relevanten Elemente sowohl einer überlebensorientierten als auch einer komfortorientierten palliativen perinatalen Versorgung.
- Sie betonen, dass die Betreuung von Schwangeren mit hohem Frühgeburtsrisiko und Frühgeborenen mit extrem niedrigem Gestationsalter durch ein erfahrenes interdisziplinäres und interprofessionelles Perinatalteam erfolgen muss, welches die Eltern einfühlsam unterstützen kann.
Weitere Informationen
Autor:innen
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Prof. Dr. med. Thomas Berger
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Prof. Dr. med. Jean-Claude FauchèreKlinik für Neonatologie, Universitätsspital, Zürich