Wer sportliche Kinder und Jugendliche betreut, sollte sich überlegen, ob eine klinische Beurteilung der Gesundheit überhaupt durchgeführt werden soll. Wenn ja, wäre die weitere Frage, welche Untersuchungen sinnvoll sind und wie oft diese durchgeführt werden sollten.
Fortbildung / Formation continue
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Vol. 16 No. 4 2005
Allgemeines
Wer sportliche Kinder und Jugendliche be-
treut, sollte sich überlegen, ob eine klinische
Beurteilung der Gesundheit überhaupt durch-
geführt werden soll. Wenn ja, wäre die wei-
tere Frage, welche Untersuchungen sinnvoll
sind und wie oft diese durchgeführt werden
sollten. Leider ist es so im Schweizerischen
Gesundheitswesen, dass präventive Unter-
suchungen wie diejenige eines sporttrei-
benden Kindes oder Jungendlichen noch all-
zu oft als nutzlos betrachtet werden…
Wie durch Tabelle 1aufgezeigt, sollten gene-
rell alle Kinder, die früh mit einem intensiven
Training beginnen, und diejenigen, welche
über 10 Stunden Leistungssport pro Woche
betreiben, regelmässig untersucht werden.
Sinnvollerweise wäre dies einmal pro Jahr.
Ein spezieller Augenmerk sollten den Risi-
kosportarten gelten.
Bei diesem Untersuch geht es um die gene-
relle Gesundheit, natürlich mit Fokus auf die
sportartspezifischen Risiken und Anforde-
rungen. So würde zum Beispiel einer konge-
nitalen Fehlstellung der kleinen Zehe bei ei-
nem Schwimmer kaum Beachtung geschenkt
werden, während diese bei einem Tänzer mög-
licherweise operativ korrigiert werden muss.
Als Grundvoraussetzung für eine sportme-
dizinische Betreuung von sportlich aktiven
Kindern und Jugendlichen gilt für mich, dassder betreuende Arzt mindestens eine Ahnung
der Sportart hat, um die es geht, und dass er
eine minimale sportmedizinische Erfahrung
hat. Wer Begeisterung an der Bewegung mit-
bringt, an Sport interessiert ist, und die
«Sportskanonen» nicht gleich über Monate
ruhig stellt bei Bagatellbeschwerden, hat
schon halb gewonnen.
Herz-Kreislauf-System
Hinter einem plötzlichen Herztod können Ur-
sachen liegen, die man vorraussehen kann,
wie z.B. eine Kardiomyopathie oder Rhyth-
musstörungen. Unabdingbar ist die Frage
über einen plötzlichen Herztod in der Fami-
lie, v.a. vor dem 50. Altersjahr, die genaue
Anamnese bezüglich leistungsinduzierten
Symptomen sowie eine äusserst genaue kli-
nische Untersuchung des Herzens. Neueste
Daten aus Italien, wo die jungen Athleten seit
mehr als 25 Jahren routinemässig mittels Ana-
mnese, klinischer Untersuchung und einem
12-Ableitungs-EKG untersucht werden, zei-
gen, dass der plötzliche Herztod aufgrund
von hypertrophen Kardiomyopathien signi-
fikant reduziert werden konnte, da diese mit
einer Screening-Spezifität von >90% im 12-
Ableitungs-EKG entdeckt wurden. Wenn
man bedenkt, dass etwa 40% aller plötzlichen
Herztode im Sport durch die hypertrophe
Kardiomyopathie entstehen und EKG-Ver-
änderungen bei >95% aller Kardiomyopathien
bestehen, ist es meiner Meinung nach sinn-
voll, auch bei unseren Kindern und Jugend-lichen, die Spitzensport betreiben, ab dem
12. Altersjahr ein einmaliges 12-Ableitungs-
EKG durchzuführen. Dies ist insbesondere
bei Jungen indiziert, da der plötzliche Herz-
tod mit einer Prädominanz von 10:1 beim
männlichen Geschlecht vorkommt. Ausser-
dem können auch andere kardiovaskuläre Er-
krankungen wie arrhythmogene rechtsven-
trikuläre Kardiomyopathie/Dysplasie, falsch
abgehende Koronararterien oder Rhythmus-
anomalien entdeckt werden
1).
Allgemeinstatus, Impfung
Ein allgemeiner Status sollte mindestens ein-
mal durchgeführt werden, aber insbesondere
dann, wenn ein Kind/Jugendlicher zum ersten
Mal gesehen wird. So oft schon habe ich
Visusstörungen oder ein massiv kariöses Ge-
biss vor allem bei immigrierten Jungendlichen
gefunden, die zum Teil noch nie einen Kinder-
oder Hausarzt gesehen haben. Insbesondere
bei diesen Kindern sollte auch der Impfstatus
überprüft werden. Werden ganze Teams be-
treut, die fast täglich miteinander trainieren,
sollte meiner Meinung nach überlegt werden,
ob eine Hepatitis B und eine Meningokok-
kenimpfung durchgeführt werden sollte.
Percentilen, Entwicklung
Grösse, Gewicht mit Percentilen und –verlauf
gehören selbstverständlich immer dazu.
Zum einen ist dies wichtig im Spitzensport,
wo Grösse und Gewicht eine gewisse Prä-
selektion darstellen, zum andern sollten da-
mit vor allem die negativen Auswüchse des
Spitzensports im Sinne der «female athlete
triad» oder einer Essstörung erfasst werden.
Wenn es um Breitensport geht, gibt es punk-
to körperlichen Voraussetzungen für eine be-
stimmte Sportart meiner Ansicht nach keine
Grenzen. Das Kind soll genau den Sport aus-
üben, den es gerne macht. Geht es aber da-
rum, eine Spitzensportkarriere zu planen und
zu evaluieren, ist es sinnvoll zu schauen, ob
das Kind von Seiten des genetischen Wachs-
tumspotentials in eine gewisse Sportart
passt. Es macht doch keinen Sinn, ein 8-jäh-
riges Mädchen 20 Stunden pro Woche ein
Kunstturntraining durchlaufen zu lassen mit
extremen Entberungen im täglichen Leben,
wenn es ein Wachstumspotential in den obe-
ren Percentilen hat. Genauso macht es kei-
nen Sinn, einen Jungen oder ein Mädchen eli-
temässig schwimmen zu lassen, wenn sie
schlussendlich auf der 3. Percentile enden.
Ich möchte nochmals betonen, dass es hier
Sportmedizin: Untersuchungvorschläge
für verschiedene Sportarten
S. Kriemler
Tabelle 1: Ein Überblick über die Faktoren, welche Häufigkeit und Art
der Untersuchung beeinflussen
GenerellCave
früher Beginn des Trainings Psyche, Überlastungen
über 10-12 Std. Training pro Woche Körperliche und/oder psychische Überlastungen,
Schulprobleme
Risikosportarten (Risiko-SPA)
Ästhetische SPA Female athlete triad, Überlastungen
Gewichtskontrollierte SPA Female athlete triad, Dehydratation
Ausdauer-SPA Female athlete triad, Eisenmangel, Dehydratation
Kraft-SPA Doping, Überlastungen
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um absolute Extremwerte im Spitzensport
geht, wo das Kind mit sehr vielen Entbeh-
rungen konfrontiert wird und mindestens
eine Chance haben sollte, die Leistung län-
gerfristig zu bringen und Erfolg zu haben.
Wichtig in dieser Beurteilung erscheint mir
der Miteinbezug des biologischen Alters.
Sehr oft schafft man es, Eltern und die Kin-
der zu beruhigen, wenn diese sehr klein sind
aufgrund eines biologischen Entwicklungs-
rückstandes und nicht aufgrund eines ver-
minderten genetischen Wachstumspotenti-
als. Wenn es zu einer Wachstumsprognose
kommt, mache ich meist ein Handröntgen-
bild und brauche die Tannermethode. Wäh-
rend der Pubertät nehme ich selbstver-
ständlich auch die Tannerstadien zu Hilfe.
Esstörung, «female athlete triad»
In Tabelle 3sind Risikosportarten für eine
Essstörung oder eine «female athlete triad»
(Triade mit Essstörung, Amenorrhoe und
Osteoporose) aufgelistet. Während in der
Normalbevölkerung Essstörungen bei 2–5%
der weiblichen Bevölkerung vorkommen,
sind bei den Risikosportarten Inzidenzen von
>50% beschrieben worden
2).
Da es sich bei diesen Mädchen, und in sel-
tenen Fällen auch Jungen, um Essstörungen
handelt, ist die Diagnostik äusserst schwie-
rig und die Erkrankung wird häufig ver-
schwiegen oder verneint. Speziell im Kin-
desalter haben wir noch mehr Mühe, da die
Amenorrhoe noch physiologisch vorhanden
sein kann und altersadaptierte Normwerte
für die Osteoporosediagnose fehlen. Auch
sind die Trainer oft uneinsichtig und wollen
von dieser Diagnose nichts wissen, solange
die Mädchen und Jungen die Leistung er-bringen. Eine Verdachtsdiagnose besteht,
wenn folgende Symptome vorhanden sind:
● Gewichtspercentile <3
● Gewichtspercentile über 2 Percentilen-
kurven tiefer als Längenpercentilen
● <10% Körperfett
(Hautfalten oder Bioimpedanz)
● grosse Gewichtsschwankungen über
kurze Zeit
● einseitige Essgewohnheiten
● viele verbotene Nahrungsmittel
● verstecktes Essen
● exzessives Trinken von Wasser oder
Diätgetränken
● rezidivierende Zahnarztbesuche wegen
Karies und Schmelzveränderungen
(rezidivierendes Erbrechen)
● regelmässiger Toilettenbesuch nach
dem Essen (zum Erbrechen)
● Kritik am eigenen Körper
● Primäre (>15 Jahre) oder sekundäre
Amenorrhoe
● Stressfrakturen
Die «female athlete triad» ist eine fatale Er-
krankung, die oft chronisch verläuft und nicht
selten Jahrzehnte dauert. Je früher man sie
entdeckt, umso grösser ist die Chance, da-
von wegzukommen. Wird sie nicht behandelt
führt sie zu psychischen Störungen und zu ei-
ner zum Teil schon im Jugendalter massiven
Osteoporose.
Auf der website von Swiss Olympic (www
.
swissolympic.c h) finden sich Fragebogen zur
Erfassung der «female athlete triad», welche
direkt heruntergeladen und verwendet wer-
den können.
Wenn eine Verdachtsdiagnose besteht, muss
als erstes und wichtigstes eine Vertrauens-
basis geschaffen werden, damit die Mädchen
ehrlich sein können und möglicherweise ihrProblem darlegen. Kann diese Vertrauensba-
sis nicht aufgebaut werden, sind jegliche The-
rapievorschläge zum Scheitern verurteilt. Ex-
trem wichtig ist ein intensive Zusammenarbeit
zwischen Eltern-Trainer-Psychologe-Arzt-Leh-
rer, was leider oft nicht zustande kommt.
Körperzusammensetzung
Oft werden Sie sich die Frage stellen: Ist die-
ses Mädchen nun zu dünn oder nicht? Die
Percentilen und der Anblick geben einem oft
ungenau Auskunft. Es ist auch so, dass zum
Beispiel gewisse Läuferinnen mit 7% Kör-
perfett völlig gesund sind, während andere
mit der gleichen Körperzusammensetzung an
einer schweren Essstörung leiden.
Es gibt drei Punkte, die man bei Kindern und
Jugendlichen beachten kann:
1. Ist das Wachstum normal und läuft es
den eingeschlagenen Percentilen nach?
2. Sind die psychischen und physischen
Körperfunktionen normal: Pubertätsver-
lauf, Menstruation ab Menarche, gesun-
des Essverhalten, normaler Schlaf, keine
Schulprobleme?
3. Ist die sportbezogene Leistungsfähigkeit
normal? Gibt es einen Knick, eine Lei-
stungseinbusse?
In der Sportmedizin ist die Messung des Kör-
perfettgehalts wichtig, denn sie gibt uns Aus-
kunft über die Körperreserven v.a. während
des Wachstums. Auch ist es nicht selten so,
dass während dem Wachstum ein intensives
Tabelle 2: Ein Überblick über die wichtigsten Fragen und Untersuchungen beim
sportlichen Kind und Jugendlichen – internationale Richtlinien gibt es nicht.
Familienanamnese Plötzlicher Herztod
Allgemeinpädiatrischer Status v.a. bei Immigranten
Herz-, Lungenauskultation, BD, Puls Geräusche, Hypertonie, Arrhythmien
Grösse, Gewicht, Percentilen, Verlauf bei allen
Biologisches Alter: Tanner bei allen
Hautfalten oder Bioimpedanz zu dünne oder zu dicke Kinder
Bewegungsapparat bei allen
Essanamnese Proteine, Eisen, Calcium,
bei Verdacht auf Female athlete triad
Menstruationsanamnese bei allen
Impfstatus bei allen
Tabelle 3: Hier sind Risikosportarten für
eine Essstörung oder eine «female ath-
lete triad» (Triade mit Essstörung, Ame-
norrhoe und Osteoporose) aufgelistet.
Während in der Normalbevölkerung Essstörungen bei
2-5% der weiblichen Bevölkerung vorkommen, sind bei
den Risikosportarten Inzidenzen von >50% beschrieben
worden
2).
Ästhetische Sportarten:●Kunstturnen●Eiskunstlauf●Rhythmische Gymnastik
Ausdauersportarten:
●Langstreckenlauf●Orientierungslauf●Triathlon
Gewichtslimitierte Sportarten:
●Judo●Ringen
Andere:
●Klettern●Skispringen
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Training stattfindet, sodass Muskelmasse auf-
gebaut wird, aber zum Teil auf Kosten der
Fettmasse. Der Grat zwischen optimal und zu-
wenig ist schmal und sollte deshalb überprüft
werden, um schnell eingreifen zu können.
Dünne Kinder und Jugendliche können sehr
gut mittels Hautfaltenmessung evaluiert wer-
den. Ich messe Hautfalten über Triceps, Bi-
ceps, subscapular und suprailiacal. Die Haut-
falten können entweder mit den Percentilen
der Zürcher Longitudinalstudie
3)verglichen
werden oder es kann der Körperfettgehalt mit
der adäquaten Formel berechnet werden. Ich
verwende die Slaughtermethode für Kinder
bis 16 Jahre
4)und die Durnin und Rahaman-
methode 5)für die älteren. Die Hautfalten-
messung ist einfach und billig, muss aber ge-
nau standardisiert durchgeführt werden, um
den Fehler möglichst klein zu halten. Sie eig-
net sich für normalgewichtige oder unterge-
wichtige Kinder und Jugendliche, nicht aber für
solche mit Übergewicht. Eine andere Metho-
de mit ähnlicher Genauigkeit ist die soge-
nannte bioelektrische Impedanz, welche auch
genau standardisiert durchgeführt werden
soll
6). Die Messgenauigkeit beider Methoden
liegt im Bereich von 5%.
Bewegungsapparat
Eine der wichtigsten Untersuchungen bei al-
len Sportarten betrifft den Bewegungsapparat.
Da jede Sportart eine andere Belastung auf
den Körper ausübt, muss immer auf der Basis
der sportartspezifischen Belastung untersucht
werden und man sollte sich im voraus ein Bild
der häufigsten Verletzungen und Überlastun-
gen in einer bestimmten Sportart machen. So
sind 80% der Verletzungen und Überlastungen
beim Fussballer in der unteren Extremität zu
finden (v.a. Knie und OSG), während bei den
Kunstturnerinnen der Rücken und die Hand-
gelenke oben anstehen. Es ist jedoch völlig
adäquat, wenn man sich einen grundlegenden
Bewegungsapparat-Status zurechtlegt, der alle
wichtigen Gelenke miteinbezieht. Die Tabelle
4gibt einen kurzen Überblick über einen sol-
chen Status. Es versteht sich von selbst, dass
diese Untersuchung in Unterhosen und oben
ohne bzw. mit BH durchgeführt werden sollte.
Die Beschreibung eines spezifischen Bewe-
gungsapparat-Status für jede Sportart wür-
de den Rahmen sprengen. Der interessierte
Pädiater kann sich diesbezüglich jedoch be-
stens in sportmedizinischen Büchern weiter-
bilden
7), 8) .
Laboruntersuchungen
Es gibt einzelne Indikationen für eine Blut-
entnahme. Jede Essstörung muss mittels aus-
gedehnter Blutuntersuchung abgeklärt wer-
den. Man denke daran, dass insbesondere Bu-
limien oder Anorexien mit Brechepisoden zu
massiven Elektrolytstörungen führen, welche
unter Umständen fatal enden können.
Jeder Leistungseinbruch oder Episoden mit
Müdigkeit können mit einer Eisenmangelan-
ämie oder einem latenten Eisenmangel ein-
hergehen. Beide Erscheinungen sind sehr
häufig, unter den jugendlichen Sportlern, und
insbesondere bei Mädchen, die vegetarisch
essen oder solchen die menstruieren. Ich be-
handle jeden Eisenmangel, unabhängig davon,
ob er mit oder ohne Anämie besteht. Dies
macht Sinn, wenn man sich vor Augen führt,
wie viele eisenhaltige Enzyme wir besitzen und
brauchen für ein normales Funktionieren der
roten Blutkörperchen, der ZNS-Funktionen,
des Immun- und Stoffwechselsystems
9), 10) .
Referenzen
1) Corrado D, Pelliccia A, Bjornstad HH, Thiene G. Car-
diovascular pre-participation screening of young
competitive athletes for prevention of sudden death:
proposal for a common European protocol; reply.
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Jüngst B-K. Kinder- und Jugendsportmedizin. Stutt-
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iron deficiency in athletes. Practical recommendations
for treatment. Sports Med 1999; 27: 229–40.
10) Beard JL. Iron biology in immune function, muscle
metabolism and neuronal functioning. J Nutr. 2001;
131: 568S–79S.
Korrespondenzadresse:
Dr. med. Susi Kriemler
Sportphysiologie
ETH und Universität ZH
Winterthurerstrasse 190
8057 Zürich
Tel. 01 635 50 87
Tabelle 4: Grundlegende Untersuchungen des Bewegungsapparats
beim sporttreibenden Kind
* nur bei spezieller Indikation
Inspektion im Stand Schulterstand, Symmetrie des Rückens, Beckenstand,
und im Gehen Beinachsen, Fusstellung
Rücken Testung der Beweglichkeit in Flexion, Extension, Seitneigung,
Rotation, *Palpation
Schulter Abduktion, Innen-Aussenrotation, Ante-Retroversion,
*spezfische Muskeltestung von Subscapularis, Supraspinatur,
Rotatorenmanschette
Becken Testung der Beweglichkeit mit Palpation der WS und Spinae
iliacae post. sup. in verschiedenen Positionen
HüfteAbduktion, Adduktion, Innen- und Aussenrotation, 4er Zeichen
Knie Flexion-Extension, Testung von Seiten-, Kreuzbändern,
Mensikuszeichen, Patellastellung und –beweglichkeit,
Palpation der Apophysen
Fussgelenke Stellung in Ruhe, beim Gehen, im Zehen- und Fersengang
sowie auf den medialen und lateralen Fussrändern,
vordere bzw. hintere Schublade
Handgelenke *Pro-/Supination bei 90° gebeugten Ellbogen, Flexion-
Extension, Ab-Adduktion, Flexibilität, ev. Palpation
Ellbogen Flexion-Extension in Supination, *Pronation,
Palpation der Apophysen, Stresstests
Hals Flexion-Extension, Seitneigung, Rotation
Muskellängentestung Quadriceps, Hamstrings, Iliopsoas, Tractus iliotibialis
Kraft der Rumpfmuskulatur Halten in Rumpfbeugestellung, Matthiastest
Flexibilität Beightonscore
Weitere Informationen
Autoren/Autorinnen
Prof. Dr. med. Susi Kriemler , Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention, Universität Zürich, Präsidentin der Gesellschaft für Pädiatrische Sportmedizin, Mitglied und Past-Präsidentin der Sport und Exercise Medicine Switzerland (SEMS)