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Paracetamol und Ibuprofen in der Pädiatrie

Seit der Beschreibung eines ursächlichen Zusammenhanges zwischen Aspirin® und Reye-Syndrom in den 1980er Jahren gehören Paracetamol und Ibuprofen zu den im Kindesalter am häufigsten verschriebenen Medikamenten. Pädiatrische galenische Formen sind in der Schweiz seit Jahrzehnten erhältlich. Die rezeptlose Verfügbarkeit dieser Medikamente trägt zu breitgestreuter und manchmal unberechtigter Verwendung bei. Paracetamol und Ibuprofen sind beide für ihr ausgezeichnetes Toleranzprofil und ihre grosse therapeutische Breite bekannt, sind aber trotzdem nicht ganz ohne Nebenwirkungen. Ziel dieses Artikels ist es, Indikationen, Risiken sowie weitere umstrittene Punkte im Zusammenhang mit der Verschreibung von Paracetamol und Ibuprofen durchzusehen. Es wurden in den letzten Jahren verschiedentlich mehr oder weniger umstrittene Pharmacovigilance-Signale gegeben: erhöhtes AsthmaRisiko, Kryptorchismus oder Hyperakti vität wurden mit Paracetamolexposition in utero oder im Kleinkindesalter assoziiert. Ibuprofen seinerseits wird mit einem erhöhten Risiko für invasive Infektionen durch βBeta-hämolytische Streptokokken der Gruppe A und Pleuraempyem in Zusammenhang gebracht. Diskutiert werden ebenfalls der möglicherweise negative Einfluss fiebersenken der Mittel auf die Impfantwort sowie die neu auftauchende neonatologische Indikation von Paracetamol als Behandlung des persistierenden Ductus arteriosus.

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Autoren/Autorinnen
Kim Dao Division de Pharmacologie clinique Service de Biomédecine, CHUV

Andreas Nydegger