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Weiterbildungskommission (WBK) der SGP

Jahresberichte

Jahresbericht 2021

Jahresbericht des Präsidenten

Christoph Rudin, Basel

Die Weiterbildungskommission (WBK) der SGP

Erfreulicherweise war es nach einem ersten virtuellen Meeting am 27.4.21 in diesem Jahr am 24.8.2021 einmal möglich, die Weiterbildungskommission nach fast zwei Jahren wieder nach Fribourg zu bitten, um eine reguläre, nicht virtuelle Sitzung abzuhalten. Diese Sitzung war gleichzeitig mein Abschied von dieser wunderbaren Gruppe von Kolleginnen und Kollegen, die sich unermüdlich derart engagiert für die Weiterbildung unserer kommenden Generation von Kinder- und Jugend-MedizinerInnen einsetzen.

Mitglieder der Weiterbildungskommission (Stand 1.1.2022) und ihre Aufgaben

  • Johannes Wildhaber, Fribourg, Präsident, Vertretung SGP im Vorstand des SIWF, und Verantwortlicher für die Facharztprüfungen für Kinder- und Jugendmedizin
  • Alexandra Jäggi, Fribourg
  • Julian Jakob, Vertretung der AerztInnen in Weiterbildung
  • Henry Madlon, Münsterlingen
  • Remo Minder, Zürich
  • Cosette Pharisa, Fribourg
  • Oskar Jenni, Zürich, Verantwortlicher SGP der Visitationen-Audits der WBS
  • Martine Bideau, Onex
  • Andrea Duppenthaler, Bern, Vertretung SGP in der Titelkommission
  • Daniel Trachsel, Basel, Vertretung SGP in der Kommission der WBS
  • François Cachat, Vevey, Vertreter der Romandie
  • Helena Gerritsma Schirlo, Aarau, Vertreterin der Kinderärzte Schweiz

Rückblick

Ende 2021 habe ich das Präsidium der Weiterbildungskommission und die ständige Vertretung unserer Gesellschaft im Vorstand des SIWF nach zwölf Jahren an Prof. Johannes Wildhaber aus Fribourg übergeben. Ich bin dankbar, dass mit Johannes Wildhaber ein bewährtes Mitglied der Weiterbildungskommission meine Aufgaben übernommen hat. Das Präsidium der Weiterbildungskommission war nicht nur eine ehrenvolle, sondern auch eine äusserst dankbare und befriedigende Aufgabe. In meiner Amtszeit wurde unser Weiterbildungsprogramm zwei Mal ohne Auflagen rezertifiziert. Ausserdem konnten wir die auf Zahlen basierende Einteilung der Weiterbildungsstätten in A-,B- und C-Kliniken verlassen und anhand von wohldefinierten Voraussetzungen eine Einteilung mit 4, 3, 2 oder 1 Jahren Weiterbildungsberechtigung einführen. Auch konnten wir mit Helena Gerritsma eine ständige Vertretung der Kinderärzte Schweiz in unserer Weiterbildungskommission etablieren. In mehreren Teilschritten haben wir ausserdem unser Weiterbildungsprogramm kontinuierlich weiterentwickelt, und wir konnten der Praxispädiatrie dabei in den letzten Jahren sukzessive mehr Gewicht verleihen. Das Ziel einer obligatorischen Weiterbildung in der Praxis ist zwar noch nicht ganz erreicht, aber immerhin können inzwischen zwei Jahre Weiterbildung auf dem Weg zum Facharzttitel Kinder- und Jugendmedizin in der Praxis absolviert werden, eines davon sogar im Rahmen der Basisweiterbildung.

Aktuelles

Im Rahmen unserer Herbstsitzung vom 24.8.2021 haben wir mit VertreterInnen der Palliativmedizin nach Lösungen gesucht, wie dieser interdisziplinäre Schwerpunkt auch von künftigen FachärztInnen in Kinder- und Jugendmedizin erworben werden kann. Leider fand sich dabei keine Einigung, weil die Ansprüche der Palliativmedizin eher einem eigenen Facharzttitel entsprechen, als einem Fähigkeitsausweis, wie ihn ein interdisziplinärer Schwerpunkt (Beispiel POCUS) eigentlich darstellt.

Die ärztliche Weiterbildung ist derzeit basierend auf dem Konzept der PROFILES (Principal Relevant Objectives and Framework for Integrative Learning and Education in Switzerland) im Umbruch. Dabei geht es darum, die Weiterbildung vermehrt kompetenz-basiert und weniger, wie bis anhin, wissens-basiert zu gestalten. In den nächsten Jahren sollen die aktuellen Lernzielkataloge der Weiterbildungsprogramme durch sogenannte EPA’s (Entrustable Professional Activities) abgelöst werden. Mit den Profiles und EPA’s wird ein Kontinuum zwischen Studium und Weiterbildung angestrebt. Insgesamt sind unter der Federführung von Cosette Pharisa 14 pädiatrische EPA’s entwickelt worden, die aktuell noch durch ExpertInnen des SIWF validiert und ggf. adaptiert werden, und schliesslich den bisherigen Lernzielkatalog im WBP ablösen sollen.

Zwei Themen haben wir zwar immer wieder diskutiert, sind bis dato aber Wünsche geblieben. Es herrscht Einigkeit darüber, dass obligatorische Weiterbildungen in der Praxis und im Ultraschall ins Weiterbildungsprogramm aufgenommen werden sollen. Leider fehlen für beides noch die Voraussetzungen und Ressourcen, aber beides sind klare Ziele, die in den kommenden Jahren realisiert werden sollen.

Schliesslich beginnt im kommenden Jahr der nächste Prozess der Neu-Akkreditierung unseres Weiterbildungsganges.

Schlussbemerkungen

Was bleibt nach diesen zwölf Jahren? In erster Linie Freude und Dankbarkeit für das Vertrauen des Vorstandes und für das Privileg, einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Weiterbildungsganges in Kinder- und Jugendmedizin geleistet haben zu können. Dankbarkeit für ein grossartiges, unglaublich engagiertes Team, auf das ich stets zählen durfte. Genugtuung darüber, dass die Weiterentwicklung unseres Weiterbildungsganges auf gutem Weg ist und die Weiterbildungskommission in guten Händen. Und was auch noch bleibt, sind ein paar Wünsche. So hoffe ich, dass alle KinderärztInnen in unserem Land sich wieder vermehrt unter einem Dach zusammenfinden und sich mit einer Stimme den grosse Herausforderungen, die in den kommenden Jahren auf unseren Berufsstand zukommen, erfolgreich stellen werden. Schliesslich wünsche ich mir auch, dass unsere pädiatrischen Schwerpunkte überall als echte und gleichwertige Facharzttitel wie diejenigen der Erwachsenenmedizin wahrgenommen werden.

Ich sage hiermit ‘adieu’ und bedanke mich ganz herzlich bei der WBK, beim Vorstand der SGP und bei der Geschäftsleitung des SIWF für die angenehme Zusammenarbeit und die wertvolle Unterstützung in all den Jahren.

Korrespondenzadresse

christoph.rudin@unibas.ch