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Versorgungsengpass für Antibiotika-Suspensionen

Empfehlungen und Alternativen, Update vom 6. April 2023

Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung BWL hat uns über den immer prekärer werdenden Versorgungs-Engpass für Antibiotika-Suspensionen aufmerksam gemacht. Wir rufen deshalb nochmals dazu auf, die von pädiatrie schweiz und der PIGS publizierten Empfehlungen und Alternativen zu berücksichtigen. Herzlichen Dank!

Gemeinsame Information pädiatrie schweiz – PIGS

Die prekäre Versorgungslage für Medikamente gefährdet in besonderem Masse Kinder, weil die möglichen Alternativen zu Standardtherapien limitiert sind und die Pädiatrie auf die Verfügbarkeit von Flüssigformen angewiesen ist. Besonders relevant sind die Engpässe von Ibuprofen und oraler Formen von Amoxicillin, teilweise auch Co-Amoxicillin. Für die fehlende Amoxicillin-Suspension, die für die häufigsten ambulanten Indikationen die Standardtherapie darstellt, formulieren wir nachfolgend Vorschläge für Alternativen. Dabei ist zu bedenken, dass sie alle mit Nachteilen behaftet sind und bei Verfügbarkeit von Amoxicillin nicht primär angewendet werden sollen.

Empfehlungen für das Vorgehen bei Fehlen von Amoxicillin Suspension in der ambulanten Pädiatrie

Ist eine antibiotische Therapie überhaupt notwendig?

Generell sollen antibiotische Therapien restriktiv eingesetzt werden bei akuter Otitis media und Sinusitis (beobachtendes Abwarten, sog. «watchful waiting») sowie bei Tonsillopharyngitis gemäss den publizierten Empfehlungen von PIGS, keine antibiotische Therapie bei der akuten Bronchitis und Bronchiolitis.

Was gibt es für Alternativ-Optionen bei gegebener Therapieindikation?

Die Tabelle listet die in verschiedenen nationalen und internationalen Richtlinien häufig publizierten Alternativen. Nach Möglichkeit soll eine Substanz der Kategorie «Alternativen 1» gewählt werden, sofern verfügbar und durchführbar. «Alternativen 3» sind für Sondersituationen genannt (schwere Allergie auf Betalaktame oder bekannter Erreger mit besonderem Resistenzmuster).               

ggf. zu prüfen, ob dispergierbare Tabletten einsetzbar sind, falls verfügbar.
2 50 mg/kg (maximal 1000 mg) als Einmaldosis i.m. als Einmaldosis oder an 3 aufeinanderfolgenden Tagen (bei Therapieversagen oder kurzfristigem Rezidiv).

Wie dosieren?

Die national harmonisierten pädiatrischen Dosierungsempfehlungen sind verfügbar unter SwissPedDose.

Wo gibt es Informationen über die Versorgungslage in Echtzeit?

Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) publiziert regelmässige Updates zu Versorgungsengpässen der einzelnen Substanzen und galenischen Formen.