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COVID-19: Risikofaktoren

Covid-19

Gibt es Risikofaktoren für schwere Verläufe bei Kindern und Jugendlichen?

Anders als bei Erwachsenen wurden für Kinder und Jugendliche bisher keine Risikofaktoren bzw. besonders gefährdete Personengruppen für schwere Verläufe von COVID-19 identifiziert.siehe Newsletter vom 29.04.2020

Wir haben die wissenschaftlichen Daten erneut durchgesehen, haben wie bereits im April 2020 die pädiatrischen Spezialistengremien* um eine Stellungnahme gebeten und kommen zu folgender

Einschätzung:

  • Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen haben im Rahmen ihrer gesundheitlichen Belastung generell ein 2-3x erhöhtes Risiko, im Zusammenhang mit einer akuten COVID-19 Erkrankung hospitalisiert zu werden (ähnlich wie bei anderen respiratorischen Virusinfektionen wie z.B. Influenza).
  • Bestimmte Krankheitsgruppen, Organsysteme, Therapieformen oder individuelle Diagnosen sind gegenwärtig nicht mit erhöhtem Risiko für schwere Verläufe assoziierbar.
  • Das multisystemische inflammatorische Syndrom (MIS-C oder PIMS-TS) nach akuter SARS-CoV-2 Infektion ist bisher nicht mit bestimmten Grundkrankheiten assoziiert worden.

*Fachgesellschaften/-gruppen für pädiatrische Pneumologie, Kardiologie, Rheumatologie, Gastroenterologie, Hämato-/onkologie, Neuropädiatrie

Empfehlung:

  • Die optimale Einstellung der bisherigen Therapie der Grundkrankheit ist anzustreben, ebenso der zeitgerechte vollständige Impfstatus zur allgemeinen Infektionsprävention.
  • Kinder und Jugendliche mit leichter oder mittelschwerer Grundkrankheit (z.B. Asthma bronchiale) bzw. gut eingestellter Behandlung (z.B. Diabetes mellitus, Leukämie unter Erhaltungschemotherapie, Autoimmunerkrankung oder St. n. Organtransplantation unter Immunsuppression) benötigen keine besonderen individuellen Schutzmassnahmen.
  • Bei schwer beeinträchtigten oder instabilen Patienten (z.B. Lungenerkrankung unter Heim-Sauerstofftherapie, pulmonale Hypertension, schweres zyanotisches Herzvitium, schwere angeborene Immundefizienz) ist individuell mit der Familie und dem zuständigen Spezialistenteam zu entscheiden, ob zusätzliche individuelle Schutzmassnahmen (z.B. Heim-Schulung) angezeigt sind.

Daten und Studien:

Christoph Aebi, Vorstand pädiatrie schweiz