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Chefärzte A-Kollegium

Jahresberichte

Jahresbericht 2020

Thomas J. Neuhaus, Luzern, Vorsitzender

Mitglieder

  • Urs Frey, Basel
  • Michael Grotzer, Zürich
  • Henrik Köhler, Aarau
  • Matthias Kopp, Bern
  • Roger Lauener, St. Gallen
  • Thomas J. Neuhaus, Luzern
  • Klara Posfay Barbe, Genf
  • Umberto Simeoni, Lausanne

Sitzungen

Corona-bedingt fand nur eine Sitzung im Januar 2020 statt. Im Zentrum standen wie immer die Standespolitik, die Weiter- und Fortbildung, die Finanzen (Tarmed und DRG) und Lehre/Forschung.

Themen

Folgende Geschäfte wurden detailliert diskutiert.

  1. Patientensicherheit Kinderarzneimittel/Harmonisierung:
    – SwissPedDose (https://swisspeddose.ch/): Der Verein SwissPedDose – Mitglieder sind die 8 «A»-Kinderkliniken, der Schweizerische Verein der Amts- und Spitalapotheker (GSASA) und die SGP – erhielt vom BAG den Zuschlag zur «Harmonisierung der Dosierung von Arzneimitteln für Kinder in einem Verzeichnis». Bisher wurden über 200 Medikamente harmonisiert. Diese Informationen werden aktuell in den grösseren Kinderkliniken bereits umgesetzt. In Zukunft sollen alle Aerzte in Spital und Praxis auf diese Daten Zugriff haben.
    – PEDeus (https://www.pedeus.ch/de/): Dies ist ein zertifiziertes Tool für die Dosierung von Medikamenten, welches auf eine umfangreiche Datenbasis zurückgreift.
    – EPIC: Dieses neue Klinik-Informations-System (2020 im Kinderspital Luzern, resp. Luzerner Kantonsspital eingeführt) wird in Zukunft ebenfalls ein zertifiziertes Tool für die Dosierung von Medikamenten in der Pädiatrie bereitstellen.
  2. ANQ Qualitätsmessungen ANQ (Association nationale pour le Développement de la Qualité dans les Hôpitaux et les Cliniques)
    – Erneut wurde der ANQ-Fragebogen (5 Standardfragen) um 10 kinderspezifische Fragen ergänzt. Zudem jährliche Erfassung der Dekubitusprävalenz und Swissnoso (Appendektomie).
    – Vorstellung eines neuen Qualitäts-Parameters: Erfassung der Infektionen bei Patienten mit einem zentralvenösen Katheter (ZVK): Federführung bei Prof. C. Berger, Kinderspital Zürich
  3. Lehre
    – Weiterbildung: Es besteht zunehmend ein Mangel an Schweizer Interessenten für die pädiatrischen Schwerpunkte. Austausch über die verschiedenen Auswahlverfahren zur Bewerbung/Anstellung von Assistenzärzten.
    – Positive Rückmeldungen zu den Repetitorien in Pädiatrie (in Aarau, deutsch; Fribourg, français)
  4. Swiss-DRG und Tarmed
    – Die Spitalkindermedizin ist notorisch unterfinanziert, sowohl ambulant als auch stationär.
    – Die Baserate ist weiterhin nicht kostendeckend. Der Tarmed-Eingriff von Bundesrat Berset führt in den Kinderkliniken zu signifikanter Erhöhung des Defizits.
    – Die Arbeiten zum «TARCO» sind im Gange; die besonderen Bedürfnisse der Kindermedizin, vor allem auch des Spitalbetriebs, wurden so gut wie möglich eingebracht. Es ist aber zu erwarten, dass am Schluss für den Spitalbetrieb nur unwesentliche Verbesserungen vorliegen werden.
    – Neue Liste der Geburtsgebrechen (IV): Die Absicht, dass in Zukunft nur «chronische» Krankheiten/Leiden aufgelistet werden, ist nachvollziehbar. Die grosse Gefahr besteht darin, dass in den meisten Spitälern die Vergütung durch die IV stationär und ambulant signifikant höher ist im Vergleich zu den Krankenkassen. Dies wird zu beträchtlichen Einnahmeausfällen führen, für welche bisher keine Kompensation in Aussicht steht.
  5. Hochspezialisierte Medizin (IVHSM)
    – in Bearbeitung; aktuell Diskussionen zum Bereich Neonatologie
  6. Seltene Krankheiten
    – Vernehmlassung zum Konzept «Schweizer Register für seltene Krankheiten» des BAG: Register im Aufbau: Frau Prof. C. Kühni, Institut für Sozial- und Präventivmedizin Bern
    – KOSEK: 2020 wurden die 5 Uni-Kliniken und St. Gallen als «Zentrum für seltene Krankheiten» anerkannt.
  7. Weitere Datenregister
    – Elektronisches Patientendossier (EPD): Umsetzung ab April 2020 verpflichtend vorgesehen; aktuell pendent. Finanzierung ungeklärt. Die Freigabe der unterschiedlichen Spitaldokumente ist nicht klar definiert. Eine Abstimmung unter den Kinderkliniken wird angestrebt. In nicht freistehenden Kinderspitälern wird sicher auch eine Gesamtspital-Lösung berücksichtigt werden.
    – Swiss Personalized Health Network (SPHN). Erfassung eines Core Datasets schweizweit wird angestrebt. Nutzung der Daten wird diskutiert. Eine Diskrepanz zwischen Dateneingabe und wissenschaftlicher Nutzung soll vermieden werden und der Zugang zu den Daten geklärt werden.


Korrespondenz
thomas.neuhaus@luks.ch