Fachzeitschrift >

Forschungszentrum für das Kind (FZK), Universitäts-Kinderspital Zürich

Schwerpunkt des FZKs ist die Begleitung unzähliger Studienprojekte aus allen Bereichen der Pädiatrie.

Das Forschungszentrum für das Kind (FZK) am Universitäts-Kinderspital Zürich wurde 2010 mit Prof. Dr. David Nadal als ersten Forschungsdirektor ins Leben gerufen. Gründungsprinzip und das erklärte Ziel des FZKs ist es, wissenschaftliche Forschung effizienter zu koordinieren und zu fördern. Der Begriff „Forschungszentrum für das Kind“ umfasst hierbei sowohl die Forschenden aller Disziplinen am Kinderspital Zürich wie auch die interne Studienunterstützung, die in diesem Artikel porträtiert wird.

Schwerpunkt des FZKs ist die Begleitung unzähliger Studienprojekte aus allen Bereichen der Pädiatrie. Dabei stehen je nach Bedarf der Forschenden die Optimierung von Studienprotokollen, die Unterstützung bei Einreichungen an die Ethikkommission oder Swissmedic oder die gesamte Studienplanung und Durchführung im Vordergrund.

Noch sind die Räumlichkeiten des FZKs sehr beengt, doch mit dem Neubau des Kinderspitals in der Lengg zieht das FZK 2023 mit allen Forschenden in den neuen Labor-, Lehre- und Forschungsturm ein. Dies wird Synergien schaffen und die konzertierte Aktion und Kommunikation innerhalb des FZKs verbessern.

Organisation und Aufbau des Forschungszentrums
Die Einheit umfasst neben dem Forschungsdirektor Prof. Dr. Matthias Baumgartner ein Team von zwei Studienkoordinatorinnen, je ein Forschungsmanager/in für die Bereiche klinische Forschung und das Labor sowie eine Direktionsassistentin. Dieses Team wird vom Geschäftsausschuss des FZKs flankiert, der aus jeweils zwei Vertretern der verschiedenen Forschungsbereiche (Labor, klinisch-interventionelle Forschung und Epidemiologie/Outcome) sowie einer Vertretung der Doktoranden besteht. Der Geschäftsausschuss berät den Forschungsdirektor u.a. in den Bereichen Unterstützung von Forschungsprojekten (FZK Grants), Umsetzung von Dienstleistungen für Forschende, Zuteilung von Forschungsflächen, Tagungen und Symposien sowie in der nationalen und internationalen Vernetzung. Die Strategie des FZKs wird vom Leitungsausschuss festgelegt, der sich aus allen Fakultätsmitgliedern am Kinderspital zusammensetzt.

Forschungsplattform
Die Forschungsmanagerin für den Bereich klinische Forschung organisiert zusammen mit zwei durch SwissPedNet mitfinanzierten Studienkoordinatorinnen die Planung, Vorbereitung und Durchführung von Studien.  Dies beinhaltet die Unterstützung bei der Machbarkeit eines Projekts, Design, Protokoll, Vor- und Nachbereitung von Initiierungen, Monitorings und Audits, Durchführung der Visiten, Eingabe in elektronische Datenmanagementsysteme, Kommunikation mit Sponsor, Principal Investigator und Ethikkommission, Patientenrekrutierung/-betreuung, Unterstützung bei der Patientenfindung, Kontaktaufnahme, Blutentnahmen etc. Auch ein kleines internes Monitoring gehört derzeit zum Angebot für die Forschenden. Der Forschungsmanager Labor fungiert als Local Animal Welfare Officer und koordiniert neben vielen anderen Tätigkeiten u.a. die Laborgeräte, -anträge, -wartung und –inventarisierung.

Um die Visibilität der Forschung und des Studiensupports zu erhöhen, wird im Rahmen des monatlich stattfindenden Willkommensmorgens allen neuen Mitarbeitenden im Kinderspital das Angebot des FZKs und dessen Infrastruktur erläutert. Das FZK besucht auch einzelne Studienteams, um sich vorzustellen und bestreitet Vorträge zu diesem Thema.

Um einen möglichst grossen Austausch von Informationen im Bereich Forschung am Kinderspital zu gewährleisten, findet vierteljährlich eine Bereichssitzung zu den wichtigsten Themen statt sowie ein ebenfalls vierteljährliches Treffen der Studienkoordinatorinnen am Kinderspital.

Elektronisches Dokumentenmanagementsystem für Studien
Als Besonderheit gibt es seit 2018 ein elektronisches Dokumentenmanagementsystem für die Unterlagen von Studien und Registern (auch Investigator Site File, eISF, bzw. Trial Master File, eTMF), das von der Abteilung Onkologie (Dank an Claudia Althaus) entwickelt wurde. Das System wurde durch das Clinical Trial Center Zürich auditiert und allen Forschenden zugänglich gemacht. Es enthält, wie auch traditionell in Papierform, alle spezifischen Dokumente, die den Ablauf einer klinischen Studie bzw. eines Registers im Prüfzentrum dokumentieren. Das Dokumentenmanagementsystem ist in das zentrale Datensystem des Kinderspitals Zürich integriert, in welchem ein geschützter Unterbereich für diese Dokumente geschaffen wurde und kann einen Ordner in Papierform fast vollständig ersetzen.

Projekte
Während die Forschungsmanagerin Klinik sich hauptsächlich um die Prozesse vor der Einreichung bei der Ethikkommission kümmert (dies umfasste 2019 bisher ca. 30 Projekte, davon eine Vielzahl Projekte im Bereich Humanforschungsverordnung, HFV), kümmern sich die Studienkoordinatorinnen derzeit um verschiedene multizentrische klinische Studien, die über SwissPedNet vermittelt wurden sowie verschiedenste monozentrische Projekte. Zu beobachten ist eine Zunahme multizentrischer Register aus der Schweiz sowie aus Deutschland, die ebenfalls von den Studienkoordinatorinnen betreut werden.

Weitere Angebote des FZK
Das FZK ist sehr vielseitig aufgebaut und schätzt sich glücklich, jährlich Grants ausschreiben zu können, die an junge Forschende bzw. einen erfahrenen Forschenden (Heidi Ras Grant) vergeben werden. Seit 2019 wird es zudem erstmals möglich sein, sich um „Protected Time“ für sein Forschungsprojekt zu bewerben. Der jährlich stattfindende ganztägige „FZK-Retreat“ ermöglicht den wissenschaftlichen Austausch und ist ein Highlight für die Forschenden. Dort werden verschiedenste Projekte aus allen Bereichen in Form von Vorträgen und Postern vorgestellt. Neben dem Retreat bietet das alljährlich stattfindende Symposium allen Mitarbeitenden am Kinderspital aber auch Aussenstehenden die Möglichkeit, an den preisgekrönten Forschungsprojekten von jungen Forschenden teilzuhaben. Jeweils im Herbst stellt zudem das Forschungsmagazin eine Vielzahl von Themen im Bereich Forschung in allgemein verständlicher Form und attraktiv bebildert zusammen. Das Porträt eines Forschungsschwerpunkts ist bei jeder Ausgabe Ausgangspunkt der Berichterstattung, ergänzt mit einer Vielzahl von Forschungsberichten und Reportagen.

Anlässlich der 150 Jahr Feier des Kinderspitals Zürich im Jahr 2018 wurde ein Querschnitt durch alle Forschungsbereiche in der Bahnhofshalle in Zürich präsentiert. Mit verschiedensten Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Kurztalks sowie einer Ausstellung zahlreicher Disziplinen erhielt das Publikum einen Einblick in die Welt der Forschung und durfte auch selbst ausprobieren. Der Anlass war sehr erfolgreich, so dass an eine Wiederholung in etwas kleinerem Rahmen gedacht wird.  

Abbildung 1:
Forschungstage am Hauptbahnhof Zürich

Ausblick
Ziel der nächsten Jahre ist es, die Zusammenarbeit mit den anderen SwissPedNet Zentren zu stärken. Häufig werden sehr ähnliche Themen und auch Probleme im Bereich der Forschungsinfrastruktur bearbeitet und können durch Zusammenarbeit schneller und effizienter gelöst werden. Neben diesem Aspekt sollen die eigene Infrastruktur im Bereich Forschung des Kinderspitals weiter aufgebaut und eine höhere Anzahl von Studien unterstützt werden.

Das Team des FZK im Überblick:

Direktor FZK: Prof. Dr. med. Matthias Baumgartner

Forschungsmanagerin Klinik: Wiebke von Daake

Forschungsmanager Labor: Michele Bernasconi

Studienkoordinatorin: Angela Beccarelli

Studienkoordinatorin: Kathrin Weber

Direktionsassistenz: Micaela Belendez

Weitere Informationen

Korrespondenz:
Autoren/Autorinnen
MA, Forschungsmanagerin Klinik  Wiebke von Daake Forschungszentrum für das Kind (FZK), Universitäts-Kinderspital Zürich

Prof. Dr. med.  Matthias R. Baumgartner Ordinarius für Stoffwechselkrankheiten, Leiter Abteilung für Stoffwechselkrankheiten, Universitäts-Kinderspital Zürich – Eleonorenstiftung, Zürich