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Pädiatrische klinische Forschungseinheit Tessin

Die Forschungseinheit des Istituto Pediatrico della Svizzera Italiana (IPSI) im Tessin wurde 2015 dank der Unterstützung von SwissPedNet geschaffen, mit dem Ziel, die klinische Forschung in unserem Kanton zu fördern.

Die Forschungseinheit des Istituto Pediatrico della Svizzera Italiana (IPSI) im Tessin wurde 2015 dank der Unterstützung von SwissPedNet geschaffen, mit dem Ziel, die klinische Forschung in unserem Kanton zu fördern. Im Vergleich zu den seit mehreren Jahren in anderen Universitätsspitälern bestehenden Forschungsplattformen, ist unsere Forschungseinheit sehr jung.

Organisation

Die Forschungseinheit besteht aus einem Leiter und vier teilzeitbeschäftigten Mitarbeitern, wovon eine Pflegefachfrau für Kinder und Jugendliche. Alle Beteiligten sind in Good practice für klinische Versuche ausgebildet. Die Forschungseinheit führt regelmässige Treffen im Spital Bellinzona durch, die allen Interessierten offen stehen, Mitarbeiter des Instituts, Forscher die ein Projekt unterbreiten wollen oder Hilfe bei der Entwicklung ihres Projektes suchen.
Für Datamanagement und statistische Analysen wird die Forschungseinheit durch die Clinical Trial Unit des unterstützt.

Netzwerk

Die Forschungseinheit ist via SwissPedNet mit den übrigen pädiatrischen Forschungszentren der Schweiz vernetzt und profitiert von der Zusammenarbeit mit verschiedenen im Kanton ansässigen Strukturen zur Förderung von Forschungsprojekten: Università della Svizzera Italiana (USI), Scuola Universitaria Professionale della Svizzera Italiana (SUPSI), Neurocentro della Svizzera Italiana (NSI), Istituto di ricerca in biomedicina (IRB). Eine enge Zusammenarbeit wird auch mit europäischen Zentren gepflegt, insbesondere zur Schaffung von Registern.
Bezüglich Pflegewissenschaften ist unsere Mitarbeiterin Mitglied der zum Schweizerischen Verein für Pflegewissenschaften (VFP) gehörenden Academic Society of Paediatric Nursing, deren Ziel es ist, die Forschung in pädiatrischen Pflegewissenschaften zu fördern. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es ebenfalls, ein Netzwerk zwischen italienisch-, französisch- und deutschsprachiger Schweiz zu schaffen und zu unterhalten, und über Forschung und Zusammenarbeit im Bereiche der Pflegewissenschaften auf dem Laufenden zu sein.

Laufende Projekte

Die Mitarbeiter des Instituts sind derzeit an mehreren Forschungsprojekten beteiligt. Im Bereiche Neurologie werden in Zusammenarbeit mit der Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI) zwei lokale Studien geführt. Die erste betrifft die Frühdiagnose des Autismus mittels einer Checklist, wobei als zweite Zielsetzung die Wirksamkeit frühzeitiger Betreuung evaluiert wird. In der zweiten Studie geht es um die Entwicklung einer Orthese der oberen Extremität für Kinder mit spastischer Parese. Ebenfalls das Fachgebiet Neurologie betrifft die Beteiligung an einer multizentrischen Studie zum Schlaganfall im Kindesalter.
Unser Institut beteiligt sich ebenfalls an multizentrischen Studien wie die Schweizerische Mutter und Kind HIV Kohortenstudie MoCHiV, welche Schwangerschaft und Geburt bei HIV-infizierten Frauen und die Entwicklung bis zum Schulbeginn von nicht infizierten Kindern seropositiver Mütter untersucht; im weiteren auch an der Rekrutierung für Register in den Bereichen Rheumatologie (JIR Kohorte) und Onkologie.
Mitarbeiter der Forschungseinheit und Fachärzte des IPSI beteiligen sich an der Supervision von Master- und Doktorarbeiten von Medizinstudenten.
Wir unterstützen die Forschungsarbeiten „NEODOL – NEOnato DOLore“ unserer Mitarbeiterin im Rahmen eines PhD in Pflegewissenschaften. Ziel ist die Entwicklung einer komplexen interdisziplinären Intervention und Prüfung deren Machbarkeit, um die Betreuung bei schmerzhaften Eingriffen in der Neonatologie zu verbessern. Dieses Projekt wird in der Neonatologieabteilung des Spitals Bellinzona entwickelt.

Ausblick

Obwohl es sich um ein ehrgeiziges Projekt handelt, ist es unser Ziel, vermehrt Autonomie zu gewinnen und die Anzahl klinischer Forschungsarbeiten am IPSI zu steigern. Dies wird dank der Intensivierung der Kontakte zu vorhandenen Strukturen im Kanton und zu schweizerischen und internationalen Zentren möglich sein, und indem jungen Assistenzärzten der Zugang zu den Grundlagen klinischer Forschung erleichtert wird. Wir hoffen dank unserer Pflegefachfrau auch die Forschung in Pflegewissenschaften ausweiten zu können.
Jeder interessierte Mitarbeiter des IPSI kann sich für Unterstützung an die Forschungseinheit wenden.

Mitarbeiter

Prof. Dr. med. Giacomo Simonetti, Leiter
Privatdozentin Dr. med. Barbara Goeggel-Simonetti, Co-Leiterin
Dr. med. Federica Vanoni, Co-Leiterin
Dr. med. Amalia Stefani-Gluecksberg, Co-Leiterin
Frau Colette Balice, MSc, PhD Kandidatin, Co-Leiterin

Webseite

https://www.eoc.ch
www.swisspednet.ch

Weitere Informationen

Übersetzer:
Rudolf Schlaepfer
Korrespondenz:
Autoren/Autorinnen
Dr. med.  Federica Vanoni EOC Bellinzona