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Editorial

Die Ultraschalluntersuchung ist in der Erwachsenenmedizin in vielen Bereichen etabliert. In der Pädiatrie hingegen hat sie in der Schweiz erst in den letzten Jahren verbreitert Einzug gehalten, da sie in der Ausbildung zum Kinderarzt nicht integriert ist. Der Einsatz in der Medizin wird in den kommenden Jahrzehnten weiter stark zunehmen und wir, von der Schweizerische Vereinigung für Ultraschall in der Pädiatrie (SVUPP), sind froh, hier einen Beitrag zu leisten. 

In zahlreichen Fachbereichen kommt diese kostengünstige und anschauliche Methode ohne Strahlenbelastung vielseitig zur Anwendung. Die Ultraschalluntersuchung kann Diagnosen beschleunigen, Therapien vereinfachen und die Qualität und das Vertrauen in klinische Entscheidungen erhöhen.

Zusätzlich zu den klinischen Vorteilen, führt sie den Arzt näher an den Patienten heran, weshalb die Sonographie eine grosse Akzeptanz in der Bevölkerung aufweist und somit auch sehr kinderfreundlich ist. So kann die Diagnosestellung zielführender und effektiver werden, was die Zufriedenheit von Arzt und Patienten gleichermaßen erhöht.

Sie ist in vielen Kontexten ein weiteres wichtiges Element zur umfassenden Diagnose mit Bild, Anamnese, körperlicher Untersuchung und anderen Hilfsmitteln.

Wir stellen fest, dass der Ultraschall in der Pädiatrie inzwischen die am häufigsten eingesetzte bildgebende Untersuchung geworden ist und dass die damit verbundenen therapeutischen Konsequenzen zu den tiefgreifendsten Veränderungen in der Pädiatrie der letzten Jahrzehnte geführt hat. Sie ist heute aus der täglichen klinischen Praxis nicht mehr wegzudenken. Leider aber hat sich dies in der Facharztausbildung noch längst nicht durchgesetzt. Hier ist dringend Handlungsbedarf! Bei der Umsetzung kann auf die langjährige Erfahrung der SVUPP gerne zurückgegriffen werden. 

Die SVUPP wurde auf Initiative aus der Praxis 1992 gegründet und ist mittlerweile die drittgrösste Sektion der gesamten SGUM (Schweiz. Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin). Ihre Aufgaben sind die Förderung der Sonographie in der Pädiatrie (Praxen und Kliniken) und die Organisation von Aus-, Weiter- und Fortbildungen in den verschiedenen Gebieten der pädiatrischen Sonographie. Dazu stellen wir die fachlichen Grundlagen für die 3 Fähigkeitsausweise: Hüft-Sonographie, pädiatrische Sonographie und POCUS (Point Of Care Ultrasound). Ausserdem wurde für die SVUPP-Mitglieder ein hervorragendes Tool entwickelt, das die Möglichkeit bietet, interessante Fälle und Fragen in allen drei Fähigkeitsausweisen mit Tutoren, Fachleuten anonym in einer Cloud-Community (SVUPP-Exchange) zu diskutieren. Von diesem „Enabeling-Tool“, profitieren nicht nur die Mitglieder, die Qualität der Untersuchungen verbessert sich, was letztlich unseren Patienten zugute kommt. Zudem werden in Zukunft Supervisionen über dieses Tool möglich sein. 

Ich bin sehr erfreut, dass pädiatrie schweiz zu diesem Thema ein Sonderheft initiiert hat. Mit den vorgelegten interessanten Artikeln hoffen wir, wichtige Aspekte der Sonographie in der Praxis zu vermitteln, denn der pädiatrische Ultraschall ist aus dem klinischen Praxisalltag nicht mehr wegzudenken! 

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Korrespondenz:
Autoren/Autorinnen
Med. pract.  Diego Spörri Studium der Humanmedizin in Bern, Co-Präsident der SVUPP, Facharzt Kinder- und Jugendmedizin, in eigener pädiatrischer Gruppenpraxis tätig in Paudex