Die Schweizerische Gesellschaft für Neonatologie (SGN) ist eine junge Gesellschaft – die Gründungsversammlung fand am 4.4.1995 in Neuchâtel statt. Zuvor gab es die Schweizerische Neonatologie-Gruppe, die in den vorangegangenen 25 Jahren in lockerer Formation bereits die Anliegen der Neugeborenen in der Schweiz vertrat. Organisiert von Professor Gabriel Duc, damals Direktor der Klinik für Neonatologie am Universitätsspital Zürich, fanden halbjährliche Versammlungen mit neonatologischen Fortbildungen, ab 1983 regelmässig an den verschiedenen Kliniken für Neonatologie in der Schweiz statt.
Wer ist die SGN
Mit der Gründung der SGN wurde aus der eher informellen Gruppe ein Verein – mit Statuten, entsprechenden personellen Funktionen und wohldefinierten Zielen. Erster Präsident war Professor Gabriel Duc, weitere Gründungsmitglieder waren Hans Ulrich Bucher, damals noch Oberarzt an der Klinik für Neonatologie des Universitätsspitals Zürich, Emilio Bossi (Bern), Christian Kind (St. Gallen), Michel Berner (Genf), Adrien Moessinger (Bern), und Claire-Lise Fawer (Lausanne). In den folgen- Prof. G. Duc – erster Präsident der SGN. Die Schweizerische Gesellschaft für Neonatologie stellt sich vor Marion Mönkhoff, Zollikerberg den Jahren engagierten sich viele Neonatologen, die bis heute die Neonatologie in der Schweiz geprägt haben und weiter prägen.
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Die Schweizerische Gesellschaft für Neonato-
logie (SGN) ist eine junge Gesellschaft – die
Gründungsversammlung fand am 4.4.1995 in
Neuchâtel statt. Zuvor gab es die Schweizeri –
sche Neonatologie-Gruppe, die in den voran –
gegangenen 25 Jahren in lockerer Formation
bereits die Anliegen der Neugeborenen in der
Schweiz vertrat. Organisiert von Professor
Gabriel Duc, damals Direktor der Klinik für
Neonatologie am Universitätsspital Zürich,
fanden halbjährliche Versammlungen mit ne –
onatologischen Fortbildungen, ab 1983 regel –
mässig an den verschiedenen Kliniken für
Neonatologie in der Schweiz statt.
Wer ist die SGN
Mit der G r ündung der SG N w ur de aus der eher
informellen Gruppe ein Verein – mit Statuten,
entsprechenden personellen Funktionen und
wohldefinierten Zielen. Erster Präsident war
Professor Gabriel Duc, weitere Gründungsmit –
glieder waren Hans Ulrich Bucher, damals
noch Oberarzt an der Klinik für Neonatologie
des Universitätsspitals Zürich, Emilio Bossi
(Bern), Christian Kind (St. Gallen), Michel
Berner (Genf), Adrien Moessinger (Bern), und
Claire-Lise Fawer (Lausanne). In den folgen –
Prof. G. Duc – erster Präsident der SGN.
Die Schweizerische Gesellschaft für
Neonatologie stellt sich vor
Marion Mönkhoff, Zollikerberg
den Jahren engagierten sich viele Neonatolo –
gen, die bis heute die Neonatologie in der
Schweiz geprägt haben und weiter prägen –
darunter Jean Leopold Micheli (Lausanne),
Hubert Fahnenstich (Basel), Bernard Laub –
scher (Neuchâtel), Andreas Malzacher (St.
Gallen), Anita Truttmann (Lausanne), Martin
Stocker (Luzern) und Georg Zeilinger (Aarau).
Sie alle waren mindestens 4 Jahre im Vor –
stand aktiv, manche sind es heute noch, wie
Thomas Berger (Luzern), Riccardo Pfister
(Genf), Matthias Roth-Kleiner (Lausanne),
Romaine Arlettaz Mieth (Zürich), Sven Schulz –
ke (Basel) und Mathias Nelle (Bern).
Ziele und Anliegen
Seit ihrer Gründung verfolgt die SGN folgende
Ziele: Sie fördert die Neonatologie in der
Schweiz und trägt dazu bei, die Qualität der
Neugeborenenbetreuung zu verbessern, in –
dem Arbeitsgruppen zur Erarbeitung von na –
tionalen Richtlinien zu den brennenden The –
men der Neonatologie eingesetzt werden.
Ebenfalls im Sinne der Qualitätssicherung
wurde die CANU (Committee for the Accredi –
tation of Neonatal Units) gegründet, die einen
Katalog von Qualitäts- und Strukturkriterien
für Neonatologieabteilungen erarbeitet hat,
mit dem Ziel, diese in verschiedene Levels of
Neonatal Care einzuteilen und damit sicherzu –
stellen, dass die nötigen Ressourcen zur
qualitativ hochstehenden Betreuung der klei –
nen Patienten vorhanden sind.
Mit Start4Neo entstand ein nationales Kon –
zept für ein Skill Lab zur Reanimation von
Neugeborenen, das allen an der Primärversor –
gung von Neonaten beteiligten Berufsgruppen
eine gute Trainingsmöglichkeit der Ernstsitua –
tion bietet.
Die SGN engagiert sich vielfältig: In der Aus –
bildung für Humanmediziner hat die Neonato –
logie einen festen Stellenwert. Die Grundla –
gen sind in Modulen mit Fallbeispielen digital
aufgearbeitet ( www.egone.ch ) . Für die Weiter –
bildung zum Schwerpunkt Neonatologie ist
über die Jahre in enger Zusammenarbeit mit
SIWF und FMH ein sehr strukturiertes und
anspruchsvolles Curriculum gewachsen, das an der Neonatologie interessierten Kinderärz
–
ten eine nicht nur theoretisch, sondern auch
klinisch praktisch fundierte Weiterbildung
bietet . Die enge Ver net zung mit der Per inat al –
medizin und Geburtshilfe wurde intensiviert,
um eine optimale und um f as sende B etr euung
bereits ab der Schwangerschaft zu erreichen,
vor allem auch im Grenzbereich der Überle –
bensfähigkeit zwischen 22 und 26 Schwan –
gerschaftswochen.
G leiches gilt f ür die Sy ner gien mit der Schwei –
zerischen Gesellschaft für Intensivmedizin
SGI, mit der sich viele Berührungspunkte er –
geben, vor allem auch im Zusammenhang mit
der Planung und Umsetzung der Hochspezia –
lisierten Medizin (HSM) im Bereich Neugebo –
renenintensivpflege an 9 Level III Perinatal –
zentren in der Schweiz.
Des Weiteren fördert die SGN die Forschung
in der Neonatologie – inhaltlich, aber auch mit
di ver sen G r ant s und P r eisen ( P r i x Fr e d B amat –
ter und Milupa Fellowship Award), die For –
schungsvorhaben monetär unterstützen. Mit
der Sammlung der nun bereits seit Oktober
2000 erscheinenden «Case of the month» ist
unter Regie von Professor Thomas Berger ein
reichhaltiges Archiv von über 200 spannen –
den neonatologischen Fallvorstellungen mit
grossem wissenschaftlichem Wert entstan –
den, welches auf der Webseite der Gesell –
schaft einsehbar ist.
Auch die finanziellen Belange des kleinen,
aber anspruchsvollen und kostenintensiven
Faches Neonatologie wollen unterstützt und
gewahrt sein – die Umstellung auf Fallpau –
schalen und alle damit verbundenen Heraus –
forderungen stehen im Focus einer speziell
dafür eingesetzten Arbeitsgruppe.
Ein weiteres Anliegen der SGN ist es, die Inte –
ressen der Neugeborenen in der Öffentlich –
keit zu vertreten. Vernetzung ist grossge –
schrieben – innerhalb der Gesellschaft unter
den Mitgliedern, aber auch interprofessionell
und international.
Das jüngste Wirkungsfeld der SGN ist die
Humanitäre Neonatologie: Verschiedene Mit –
glieder engagieren sich seit vielen Jahren in
verschiedenen Entwicklungsländern Asiens
und Afrikas in der Neonatologie. Aus persön –
lichen Einzelinteressen und -einsätzen ent –
stand eine Plattform auf der Homepage der
SGN, die ein Forum zum Informationsaus –
tausch bietet, Einblick in die einzelnen Projek –
5Die Sc hwe S Szrs
5Die Schwzr
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te gewährt und Interessierten die Möglichkeit
zur Kontaktaufnahme und gegebenenfalls zur
Mitarbeit in einem der vorgestellten Projekte
öffnet. Die SGN vergibt einmal pro Jahr, erst-
mals im Januar 2018, einen «Humanitarian
Neonatology Award» , der einem ausgewählten
Projekt finanzielle Förderung zukommen
lässt.
Wen diese Zeilen neugierig gemacht haben,
der kann sich über die SGN auf der Webseite
www.neonet.ch genauer über uns informieren
– die Mitgliedschaft ist offen für Ärzte, Pfle –
gende, Hebammen und andere Berufsgrup –
pen, die regelmässig in der Betreuung von
Neugeborenen involviert sind.
Korrespondenzadresse
Marion Mönkhoff
Spital Zollikerberg
Trichtenhauserstrasse 20
8125 Zollikerberg
marion.moenkhoff@spitalzollikerberg.ch
Der Autor hat keine finanzielle Unterstützung und keine
anderen Interessenskonflikte im Zusammenhang mit
diesem Beitrag deklariert.
5Die Sc hwe S Szrs
5Die Schwzr
Weitere Informationen
Autoren/Autorinnen
Dr. med. Marion Mönkhoff , Kindermedizin, Klinik Hirslanden Zürich