Vor genau zwanzig Jahren hat Christian Kind, heute Chefarzt des Ostschweizer Kinderspitals in St. Gallen, von der Neonatologiegruppe Schweiz den Auftrag erhalten, Daten der Kinder, die in unserem Land von HIV-infizierten Müttern geboren werden, systematisch zu sammeln. 1986 hat er die Neonatale HIV-Studie Schweiz gegründet.
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Vol. 17 No. 1 2006 F o r t b i l d u n g / F o r m a t i o n c o n t i n u e
Vor genau zwanzig Jahren hat Christian
Kind, heute Chefarzt des Ostschweizer
Kinderspitals in St. Gallen, von der Neo
natologiegruppe Schweiz den Auftrag er
halten, Daten der Kinder, die in unserem
Land von HIVinfizierten Müttern geboren
werden, systematisch zu sammeln. 1986
hat er die Neonatale HIV Studie Schweiz
gegründet. Drei Jahre später, 1989, wurde
diese Studie durch das in Basel durch
Christoph Rudin koordinierte nationale Re
gister HIV & Schwangerschaft ergänzt und
1998 wurden die beiden Datenbanken zur
Schweizerischen Mutter & Kind HIV Kohor
tenstudie (MoCHiV) zusammengelegt. Im
Jahre 2003 erfolgte dann ein letzter und der
wohl wichtigste Schritt seit Bestehen die
ser Mutter KindKohorte, nämlich die voll
ständige Integration in die Schweizerische
HIV Kohortenstudie (SHCS). Dieser Prozess
ist 2005 endgültig abgeschlossen worden.
Die Funktionalität und das Netzwerk von
MoCHiV entsprechen heute weitestgehend
denjenigen der in den vergangenen Jahren
so überaus erfolgreichen Erwachsenenko
horte. MoCHiV ist durch diesen Zusammen
schluss auch die einzige Mutter Kind Kohor
te weltweit geworden, die nicht nur über
mütterliche Daten zur Schwangerschaft,
sondern auch über solche vor und nach der
Schwangerschaft verfügt. Etwa 500 Mütter,
die in MoCHiV eingeschlossen wurden,
sind bereits vor und/oder auch nach der
Schwangerschaft in der Erwachsenenkohor
te beobachtet worden.
Seit den 80er Jahren des vergangenen Jahr
hunderts sind im Rahmen der erwähnten
Datenerfassung Informationen von 1282
Kindern und von 1193 Mutter KindPaa
ren gesammelt worden. Von den 230 in
der Schweiz registrierten HIV infizierten
Kindern werden heute noch deren 119 im
Rahmen von MoCHiV weiterverfolgt (rund
70 sind verstorben und einige inzwischen in
die Erwachsenenkohorte übergetreten).
Im Rahmen der Überführung von MoCHiV in
die Erwachsenenkohorte (SHCS) wurde die
Erfassung und Datenerhebung den heutigen
Gegebenheiten angepasst. Aktuell werden
nur noch Mutter Kind Paare eingeschlossen,
bei welchen die Mutter auch in der SHCS
eingeschlossen ist. Weiterhin werden alle
HIV infizierten Kinder eingeschlossen, wenn
eine entsprechende Einwilligung vorliegt.
Mit der Überführung von MoCHiV in die
SHCS konnte die Qualität der Datenerfas
sung deutlich verbessert werden. Fehlende
oder unvollständige Daten der letzten drei
Jahre wurden im vergangenen Jahr sukzes
sive vervollständigt. Mehrere Forschungs
projekte sind in den letzten zwei Jahren in
Angriff genommen worden. Diese befassen
sich unter anderem mit der Frühgeburt
lichkeit bei antiretroviraler Therapie der
Mutter während der Schwangerschaft, den
Faktoren, die die Therapie Treue bei Adoles
zenten beeinflussen, den Blutspiegeln der
anitretroviralen Substanzen während der
Schwangerschaft, den Schwangerschafts
komplikationen bei HIV Infektion, mit Imp
fungen bei HIV infizierten Kindern und mit
Veränderungen im Lipidstoffwechsel bei
behandelten Kindern und Jugendlichen.
Im Namen aller an MoCHiV beteiligter Kolle
ginnen und Kollegen möchte ich Ihnen allen,
die Sie uns in all den Jahren unterstützt und
uns Daten Ihrer HIV infizierten schwangeren
Frauen und deren Kinder zur Verfügung
gestellt haben, herzlich danken. Wir hoffen,
auf diese wertvolle Zusammenarbeit auch
weiterhin zählen zu dürfen, damit MoCHiV
auch in den kommenden Jahren Daten für
interessante wissenschaftliche Arbeiten zur
Verfügung stellen, und so ganz direkt die
Qualität der Betreuung der Betroffenen
hochhalten kann.
Korrespondenzadresse:
Prof. Dr. med. Christoph Rudin
Sternenweg 9
4153 Reinach
Die Schweizer Mutter & Kind
HIV-Kohortenstudie (MoCHiV)
Ch. Rudin, Basel
Erratum
Die XXL Generation, eine neue He
rausforderung im 21. Jahrhundert: Adi
positas, Typ 2 Diabetes mellitus und
kardiovaskuläre Risikofaktoren bei Kin
dern und Jugendlichen (M. Janner),
Paediatrica 2005; 16(4), 40–43.
La génération XXL, le nouveau défi du
21ème siècle – Obésité, Diabète du type
2 et facteurs de risque cardiovasculaire
chez l’enfant et l’adolescent (M. Janner),
Paediatrica 2005; 16(4). 44–46.
1. Tabelle 6/ Tableau 6:
Insulin in mU/l
nicht / au lieu de mU/ml.
2. Tabelle 7/ Tableau 7:
> 2 Kriterien erfüllt /
présent si > 2 critères
Weitere Informationen
Autoren/Autorinnen
Prof. Dr. med. Christoph Rudin , Universitäts-Kinderspital beider Basel