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COVID-19: Impfempfehlung für Kinder

Covid-19

im Alter von 5-11 Jahren

Swissmedic erteilte am 10. Dezember 2021 die Zulassung für den mRNA Impfstoff Comirnaty® (Pfizer) für Kinder im Alter von 5-11 Jahren. BAG und EKIF veröffentlichten am 14. Dezember 2021 die Empfehlungen für dessen Einsatz in dieser Altersgruppe. pädiatrie schweiz und Kinderärzte Schweiz unterstützen diese Impfempfehlung und kommunizieren am 16. Dezember 2021 mit identischen Texten.

Impfempfehlung:

Die Covid-19-Impfung wird Kindern im Alter von 5–11 Jahren empfohlen, deren Eltern/Erziehungsberechtigte diese aufgrund der individuellen Nutzen-Risiko-Abwägung für ihr Kind wünschen (…). Diese Empfehlung gilt besonders für Kinder im Alter 5–11 Jahren, die:

  • wegen einer chronischen Erkrankung bereits stark gesundheitlich belastet sind, um möglichst jede zusätzliche Erkrankung/Infektion zu verhindern (z. B. im Falle einer schweren neuromuskulären Erkrankung).
    (…)
  • enge Kontakte (Haushaltsmitglieder) von Personen sind, die sich z.B. wegen Immundefizienz selbst mit der Impfung nicht ausreichend schützen können.

pädiatrie schweiz und Kinderärzte Schweiz halten dazu im Besonderen fest:

  • Die Grundimmunisierung besteht aus zwei Dosen im Abstand von mindestens vier Wochen. Die Impfdosis beträgt nur 10 μg (statt 30 μg ab 12 Jahren) und ist ausschliesslich mit der neuen Kinderformulierung zu verabreichen, die in der Schweiz ab Januar 2022 verfügbar sein wird. Die Verabreichung von einem Drittel einer Erwachsenendosis ist off-label und nicht empfohlen. Der Impfstoff Spikevax® von Moderna ist für Kinder unter 12 Jahren nicht zugelassen.
  • Eltern, die bereits beschlossen haben, ihr Kind impfen zu lassen, sind in ihrem Entscheid vollumfänglich zu unterstützen.
  • Für das Beratungsgespräch mit unentschlossenen Eltern verweisen wir auf die in der Impfempfehlung dargelegten Argumente zur Nutzen-Risiko-Abwägung (Impfempfehlung Seite 24).
  • Eine Liste mit definierten chronischen Erkrankungen, die etablierte Risikofaktoren für schwere Verläufe sind, fehlt in der Impfempfehlung, weil solche weiterhin nicht etabliert sind. Die Haute Autorité de Santé (HAS) in Frankreich nennt eine Liste, die Kinderärzt:innen als Richtschnur dienen kann, wobei hauptsächlich Kinder von der Impfung profitieren können, die schwer beeinträchtigt sind und deren Zustand instabil ist.
  • Für gesunde Kinder, die nachweislich genesen sind (positive PCR-, Antigen- oder Antikörpertests), ist die Impfung nicht empfohlen, weil für sie gegenwärtig kein zusätzlicher Nutzen ersichtlich ist. Auf expliziten Wunsch der Eltern darf sie dennoch verabreicht werden. Sie ist nicht kontraindiziert und stellt keine Off-label Anwendung dar.
  • Die Durchführung einer Serologie zur Festlegung der Impfindikation ist nicht empfohlen. Sie führt zu unnötigen Blutentnahmen, Verzögerungen und ist nicht kassenzulässig. Ein bereits vorliegendes positives Resultat für anti-Spike IgG und/oder anti-Nucleocapsid IgG ist bei gesunden Kindern indessen gleichwertig wie Impfschutz, bei immundefizienten Kindern gilt sie als eine von total zwei empfohlenen Impfdosen.
  • Die Kantone entscheiden und kommunizieren, ab wann und wo Eltern ihre Kinder für die Impfung anmelden können.
  • Wir empfehlen, dass sich Kinderärzt:innen im Rahmen des Möglichen an den kantonalen Impfprogrammen beteiligen.

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