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Impfungen in der pädiatrischen Rheumatologie

Infektionen spielen bei Kindern mit rheumatischen Erkrankungen (RE) eine bedeutende Rolle. Verschiedene immunologische Störungen, welche RE im Kindes- und Jugendalter zugrundeliegen – hierzu zählen unter anderem die juvenile idiopathische Arthritis (JIA), der systemische Lupus erythematodes (SLE), die juvenile Dermatomyositis und primäre Vaskulitiden – münden in ein erhöhtes Risiko für Infektionen und deren Komplikationen. In einer Studie wiesen Kinder mit juveniler idiopathischer Arthritis (JIA), welche nicht immunsuppressiv behandelt waren, ein zweifach erhöhtes Risiko für schwere, zu einer Hospitalisation führenden Infektionen auf1). Beim systemischen Lupus erythematodes (SLE) ist das Risiko schwerer Infektionen deutlich erhöht und eine der Hauptursachen der SLEassoziierten Mortalität im Kindes- und Jugendalter2), 3). Eine häufig erforderliche zusätzliche immunsuppressive Therapie erhöht das Infektionsrisiko abhängig von Art, Kombination, Dosis und Verabreichungsdauer der eingesetzten Medikamente. Die primäre Prävention von Infektionen durch Impfungen ist daher in dieser vulnerablen Population besonders wichtig. Dabei sollten die meisten Kinder und Jugendlichen zum Zeitpunkt der Diagnose einer RE durch eine Grundimmunisierung geschützt sein, da die meisten RE jenseits des 2. Lebensjahres auftreten. Dennoch sind Patienten mit RE nicht selten unzureichend geimpft. Gemäss einer Studie von Minden et al.4) hatte jeder dritte Patient mit einer JIA keinen vollständigen Impfstatus; dies betraf insbesondere die Auffrischimpfungen: In einer kanadischen Studie gaben Morin et al. für ihre Studienpopulation mit RE einen vollständigen Impfstatus von lediglich 61 % an5). Für die Schweiz liegen bislang keine ausreichenden Daten bei Patienten mit RE vor. Diese Arbeit hat zum Ziel, den gegenwärtigen Stand des Wissens und die aktuellen Empfehlungen zu Impfungen bei Patienten mit RE zusammenzufassen.

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Autoren/Autorinnen
Dr. mec.  Andreas Wörner Pädiatrische Rheumatologie Universitäts-Kinderspital beider Basel UKBB

Andreas Nydegger