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Chagas-Krankheit: Bestandsaufnahme für den Pädiater

Die Chagas-Krankheit, oder amerikanische Trypanosomiasis, ist eine in Lateinamerika endemische Zoonose. Häufig asymptomatisch, führt ihre chronische Form zu potentiell tödlichen Schädigungen von Herz und Verdauungstrakt. Sie wird in der WHO-Liste der vernachlässigten Krankheiten aufgeführt. Ihre Übertragungsart ist im Wesentlichen vektoriell, kann aber auch transplazentar stattfinden. In der Schweiz sind angeborene Infektionen bei der aus Südamerika stammenden Population nicht aussergewöhnlich und werden, da ein nationales Screeningprogramm für die Risikopopulation fehlt, wahrscheinlich unterdiagnostiziert. Die Heilungschancen nach Behandlung sind beim Kleinkind besser, weshalb das Screening möglichst früh durchgeführt, und die Kinderärzte mit dieser Krankheit vertraut gemacht werden sollten. Screeninguntersuchung bei Geschwistern erlauben zudem häufig, unbemerkte Infektionen zu entdecken. Nach einer allgemeinen Beschreibung der Krankheit, werden wir uns auf das Screening und die Betreuung der vertikal übertragenen Fälle konzentrieren.

Weitere Informationen

Autoren/Autorinnen
Dr. med.  Noémie Wagner Médecin adjointe, Unité des maladies infectieuses pédiatriques HUG, Genève

Prof. Dr med.  Klara Posfay Barbe Service de Pédiatrie, Département de la femme, de l'enfant et de l'adolescent, Hôpitaux Universitaires de Genève, Genève

Yves Jackson

Andreas Nydegger