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Ernährung im Säuglingsalter; eine Stellungnahme zur Primärprävention von Allergien

Ernährung

Allergische Erkrankungen stellen heute im Gesundheitswesen der Industriestaaten ein Problem mit pandemischen Ausmassen dar1). Mehr als 150 Millionen Menschen sind in Europa von Allergien betroffen, welches diese zur häufigsten der chronischen Erkrankungen macht. Dabei sind vor allem Kinder als Betroffene hervorzuheben, da ein Kind von dreien heutzutage unter einer Allergie leidet. Die Prognosen für die kommenden 10 Jahre sind besorgniserregend2)–4). Wenngleich bestimmte genetische Faktoren eine Rolle bei der Entwicklung dieser Erkrankungen spielen, erklären sie trotzdem nicht den aktuell beobachteten explosionsartigen Inzidenzanstieg von Allergien. Deshalb wecken Massnahmen zur Primärprävention ein besonderes Interesse. Ihr Ziel ist das Auftreten von Allergien durch Identifizierung und Modifikation von Umweltfaktoren zu vermeiden, noch bevor eine allergische Sensibilisierung stattfindet oder erste atopische Erscheinungsbilder (Neurodermitis, Asthma) auftreten. Bedeutsame wissenschaftliche Studien haben sich kürzlich dieser Problematik genähert und eine Übersichtsarbeit der medizinischen Literatur sowie Empfehlungen zur Primärprävention von Nahrungsmittelallergien wurden 2014 von der Europäischen Akademie für Allergologie und klinische Immunologie (EAACI) veröffentlicht5), 6). In diesem Artikel nimmt die Arbeitsgruppe der Pädiatrischen Immunologen und Allergologen Schweiz – mit Unterstützung der Ernährungskommission der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie – Stellung zu den derzeit als nützlich anerkannten prophylaktischen Massnahmen. Eine Synthese der verschiedenen Präventionsstrategien wird für die jeweiligen Altersgruppen dargelegt. Besondere Aufmerksamkeit wird Kindern mit hohem Allergierisiko entgegengebracht, d. h. Kindern mit einem oder zwei Elternteilen und/oder älteren Geschwistern mit atopischen Erkrankungen (Nahrungsmittelallergien, Neurodermitis, Asthma oder allergischer Rhinitis).

Weitere Informationen

Autoren/Autorinnen
Dr. med.  Samuel Roethlisberger Allergologue pédiatre, Centre médical Gland, Vaud

C. Roduit

MM. Burkhalter-Cochard

A. Benhamou-Senouf

Federica Angelinif

MM. Bergmann

R. Lauener

PA. Eigenmann

PD Dr med.  Jean-Cristoph Caubet Unité d’allergologie pédiatrique, Département de la femme, de l’enfant et de l’adolescent, Hôpitaux universitaires de Genève, Genève, Suisse

Dr med.  Jacqueline Wassenberg Service de Pédiatrie, Hôpital Riviera-Chablais, Rennaz, et Cabinet médical d’allergologie pédiatrique, Blonay, Suisse

Andreas Nydegger