Chronische Abdominalbeschwerden bei Kindern sind ein häufiger Konsultationsgrund und stellen oft eine diagnostische Herausforderung für die behandelnden Kinderärztinnen und -ärzte dar, um funktionelle Bauchschmerzen von organischen intestinalen Erkrankungen zu unterscheiden. Die Bestimmung des Calprotectins im Stuhl ist eine zuverlässige und nichtinvasive Untersuchung bei der Abklärung von unklaren gastrointestinalen Beschwerden.
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Liebe Kolleginnen und Kollegen
Wir haben die Einladung, an einer speziell der
p\bdiatrischen Gastroenterologie gewidmeten
Nummer der Paediatrica mitwirken zu kön-
nen, mit Freude und Interesse angenommen.
Genau in diesem Jahr feiert unsere Gesell –
schaft ihr 20-Jahr-Jubil\bum, ein kleiner Rück –
blick scheint mir deshalb angebracht:
Die Schweizerische Gesellschaft für P\bdiatri –
sche Gastroenterologie wurde im Jahre 1996
gegründet, nachdem w\bhrend einigen Jahren
eine lose Interessengruppe bestand, welche
sich regelm\bssig traf, um spezifische kinder –
gastroenterologische Themen zu bespre –
chen.
Zu den Gründungsmitgliedern der Gesell –
schaft gehörte u.a. Harold Gaze (†), Domi –
nique B elli und Michel Roulet sow ie 11 weite –
re ordentliche und ein ausserordentliches
Mitglied. Bei der ersten Vorstandswahl der
Gesellschaft wurde Michel Roulet ( Abbildung
1 ) als Pr\bsident gew\bhlt, zusammen mit Peter
B\bhler (Sekret\br) und Christian Braegger
(Kassier). Neben der ordentlichen Mitglied –
schaft wurde die Möglichkeit geschaffen,
auch als Kollektivmitglied der Gesellschaft
beizutreten, womit interessierten Organisati –
onen oder Vertretern aus der Industrie die
Gelegenheit geboten wurde, die Aktivit\bten
der Gesellschaft mitzuverfolgen.
Zwanzig Jahre sp\bter z\bhlt die Gesellschaft
27 ordentliche Mitglieder, 5 assoziierte Mit –
glieder, drei Freimitglieder (davon zwei Eh –
renmitglieder), sowie 7 Kollektivmitglieder.
Zudem wurde im Jahre 2002 ein Schwer –
punkttitel geschaffen, welcher nach einem
3-j\bhrigen Curriculum mit sanktionierender
mündlicher Prüfung am Ende der Ausbildung,
geführt werden kann («P\bdiatrische Gastro –
enterologie und Hepatologie»).
Das 20 -Jahr-Jubil\bum wurde im M\brz dieses
Jahres mit einem Symposium im wunderschö –
nen Gunten zelebriert, an welchem fast alle
Mitglieder dabei sein konnten ( Abbildung 2).
Wir sind stolz auf den Werdegang unserer
Gesellschaft, welche von einer losen Interes -sengruppe zu einer etablierten Gesellschaft
mit Vernetzung im In- und Ausland herange
–
reift ist. In diesem Sinne hoffen wir, dass die
anschliessenden, sorgf\bltig ausgew\bhlten
T hemen, sowohl f ür P r a x is – als auch f ür Spit al –
p\b di
ater
(innen) von Nutzen sein werden:
Calprotectin in der Pädiatrie
Chronische Abdominalbeschwerden bei Kin –
dern sind ein h\bufiger Konsultationsgrund und
stellen oft eine diagnostische Herausforderung
für die behandelnden Kinder\brztinnen und
-\brzte dar, um funktionelle Bauchschmerzen
von organischen intestinalen Erkrankungen zu
unterscheiden. Die Bestimmung des Calprotec –
tins im Stuhl ist eine zuverl\bssige und nicht-
invasive Untersuchung bei der Abkl\brung von
unklaren gastrointestinalen Beschwerden.
Empfehlungen zur Behandlung
\bon Säuglingen mit Kuhmilch
proteinallergien
Die Kuhmilchproteinallergie ist die h\bufigste
Nahrungsmittelallergie des Kleinkindes, führt
aber glücklicherweise in der Regel zur Tole –
ranz. Das klinische Bild ist ausgesprochen
vielf\bltig, weshalb die Diagnose oftmals
schwierig zu stellen ist. Strenge und standar –
disierte Richtlinien zur Diagnostik sind daher
unentbehrlich, um Kinder mit Kuhmilchprote –
inallergie korrekt zu identifizieren und mit ei –
ner angepassten Ern\bhrung zu behandeln.
Fremdkörper Ingestionen im
Kindes und Jugendalter
Ingestionen von Fremdkörpern sind im Kin –
des- und Jugendalter h\bufig. Die Diagnostik
und Therapie richtet sich nach dem Alter des
Patienten, allenfalls einer zus\btzlich beste –
henden Grunderkrankung, der Symptomatik,
der Art des geschluckten Fremdkörpers und
der Lokalis ation des Fr em dkör p er s im G as tr o –
intestinaltrakt.
20 Jahre Schweizerische Gesellschaft für
Pädiatrische Gastroenterologie, Hepato
logie und Ernährung – ein Rückblick
Andreas Nydegger (Past-President), Lausanne
Abbildung 1: Bisherige Pr\bsidenten (in chro –
nologischer Reihenfolge): Michel Roulet (vor –
ne links), Johannes Spalinger (vorne rechts),
Michael Friedt (fehlt), Andreas Nydegger
(hinten rechts) und der jetzige Pr\bsident Pas –
cal Müller (hinten links)
Abbildung 2: Parkhotel Gunten, 18. und 19. M\brz 2016; 20 -Jahr-Jubil\bum SGPGHE
16Lieb eeKoieleebgnu
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Mangelernährung beim hospitali
sierten Kind in der Schweiz
Gutes Gedeihen ist eine der wichtigsten Vo –
raussetzungen für eine altersgerechte und
harmonische Entwicklung des Kindes und
eine der grundlegenden Aufgaben der P\bdi –
atrie. Der vorliegende Artikel geht auf das
Thema Mangelern\bhrung bei hospitalisierten
Kindern ein und erkl\brt die Möglichkeit des
Screening, der Diagnosestellung, die Codie –
rung und Behandlungsgrunds\btze.
Behandlung der akuten
Gastroenteritis
Dieser Ar tikel fasst die im Jahre 2014 aktua –
lisierten Empfehlungen der Europ\bischen
Gesellschaft für p\bdiatrische Gastroentero –
logie (ESPGHAN) und Europ\bischen Gesell –
schaft für p\bdiatrische Infektiologie (ESPID)
zusammen.
Neonatale Cholestase: nützlicher
Leitfaden zur Behandlung
des cholestatischen Säuglings
Ein cholestatischer Ikterus kommt bei etwa
1 von 2500 Neugeborenen vor. Es handelt
sich dabei immer um eine potenziell gef\bhr –
liche hepatobili\bre Dysfunktion. Das frühzei –
tige Erkennen der Erkrankung durch den
K inder ar z t sow ie die r asche Üb er weisung an
einen p\bdiatrischen Gastroenterologen/He –
patologen sind die entscheidenden Faktoren
für Diagnose, Behandlung und Prognose der
zugrunde liegenden Erkrankung.
Die europ\bischen und nordamerikanischen
Gesellschaften für P\bdiatrische Gastroente –
rologie, Hepatologie und Ern\bhrung werden
n\bchstens neue Empfehlungen publizieren.
Die wichtigsten Punkte sind in dieser Version
zusammengefasst. Dieser Artikel wurde mit
Genehmigung des Verlages der Zeitschrift
P\bdiatrie (2/2016) für die Leserschaft von
Paediatrica zur Verfügung gestellt.
Glutensensiti\bität, Weizenallergie
oder Zöliakie?
Von nicht zöliakiebedingter Glutensensitivi –
t \bt spr icht man, wenn G luten o der glutenhal –
tige Getreideprodukte, vor allem aus Weizen,
zu gastrointestinalen Beschwerden führen,
b ei denen es sich we der um eine Leb ensmit –
telallergie noch um eine Zöliakie handelt.
Dieser Artikel wurde mit Genehmigung des
Verlages Rosenfluh der Zeitschrift P\bdiatrie
(2/2016) für die Leserschaft von Paediatrica
zur Verfügung gestellt.
Klinischer Fall:
Pädiatrische Gastroenterologie
Zum Abschluss ein Fall unseres Spezialge –
biets, der aber auch in jeder Praxis auftreten
könnte.
Korrespondenzadresse
Dr Andreas Nydegger
Medecin adjoint, PD & MER
Centre Hospitalier Universitaire Vaudois
CHUV
Departement medico-chirurgical de Pediatrie
Unite de Gastroenterologie Pediatrique
Andreas.Nydegger@chuv.ch
Der Autor hat keine finanzielle Unterstützung und keine
anderen Interessenkonflikte im Zusammenhang mit
diesem Beitrag deklariert.
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Autoren/Autorinnen
Andreas Nydegger