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Interessengruppe pädiatrische Kliniken

Jahresberichte

Jahresbericht 2022

Kurzbericht aus der Sitzung vom 24. Januar 2023
Claudia Baeriswyl, Generalsekretärin

Die Interessengruppe pädiatrische Kliniken vereinigt die Vertreter:innen aller pädiatrischen Kliniken der Schweiz, also alle anerkannten Weiterbildungsstätten Kinder- und Jugendmedizin (Spital) inklusive die Universitätskliniken. Sie ist seit ihrer Gründung 2001 eine offizielle Interessensgruppe von pädiatrie schweiz. Seit anfangs Jahr steht die IG unter der Leitung von Mascha Rochat aus Payerne und Thomas Riedl aus Bern.

Die Covid-19-Pandemie und die darauffolgende frühe und langanhaltende RSV-Saison sowie die generell hohen Fallzahlen der infektiologischen Erkrankungen haben die Kinderkliniken vor grosse Herausforderungen gestellt. In dieser Zeit hat sich der rege Austausch unter den Klinikverantwortlichen bewährt, besonders geschätzt war die Liste der jeweiligen Notfallnummern. In einem nächsten Schritt sollen die Anzahl Betten erhoben werden, um für zukünftige Diskussionen über Zahlenmaterial zu verfügen.

Weiter haben sich die Klinikverantwortlichen über die Entrustable Professional Activities EPAs informieren lassen. Cosette Pharisa, Leiterin der Arbeitsgruppe EPA’s von pädiatrie schweiz, präsentiert die wichtigsten Elemente des Projekts und informiert zum Stand der Dinge pädiatrische EPA’s. Die Arbeitsgruppe ist im Rahmen eines Pilotprojekts des SIWF gegründet worden. Der Zeitplan des SIWF sieht 10 Jahre bis zur vollständigen Umsetzung der kompetenzbasierten Weiterbildung für alle Fachrichtungen vor.

Cyril Sahyoun aus Genf, Verena del Valle Mattsson aus Lausanne, Rahel Kugler aus Zürich und Steffen Schmidt aus Bern stellen das Projekt «child life specialist» vor. Im Gegensatz zu anderen Ländern ist in der Schweiz das Konzept  bisher nur in Lausanne etabliert. Ziel ist die emotionale Unterstützung der Kinder und Familien während des ganzen Spitalaufenthaltes. Eine Schweizer Gruppe hat sich bei Teams aus Nordamerika und den Niederlanden eingehend über die Ausbildung informiert und einen Plan zur Implementierung entwickelt. Die psychologischen Fakultäten der Universitäten Bern und Genf haben ihre grundsätzliche Unterstützung zugesagt. Ebenso ist die Charlie Braveheart Stiftung an der Gründung eines Schweizer Ablegers interessiert. Die offizielle Unterstützung von pädiatrie schweiz könnte dem Projekt Auftrieb bzw. den notwendigen Hintergrund geben.

Über das politische Projekt RÉ-FORMER, das seinen Anfang vor sechs Jahren in Genf genommen hat, ist zwar einiges bekannt, aber die Weiterbildungsstätten sind nie direkt informiert worden. Réformer visiert die Optimierung der Bildungswege in Bezug auf die Karriereziele und die Bedürfnisse des Gesundheitswesens an. Bernard Laubscher erläutert die Details, soweit dies zum heutigen Zeitpunkt überhaupt möglich ist.
Unter Berücksichtigung des zukünftigen Bedarfs sieht Réformer die Begrenzung der Anzahl Ausbildungsplätze in bestimmten Fächern vor, wobei die Pädiatrie kaum von Einschränkungen betroffen sein wird. Die Konsequenzen für Spitäler bzw. Weiterbildungsstätten und Weiterzubildende sind einschneidend. Allerdings ist bereits die Ermittlung des Bedarfs mit vielen Unbekannten versehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Ganze weiterentwickelt.
Detaillierte Informationen zu Réformer finden sich auf der Internetseite

Diese und weitere Themen wird die IG pädiatrische Kliniken in engem Austausch mit dem Collège A weiterverfolgen. Ein nächstes Treffen findet im Rahmen des Jahreskongresses in Interlaken statt.